Lipasämie & Ratlosigkeit

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

Hier haben Sie als Betroffene(r) und/oder ratsuchende(r) Besucher(in) dieser Plattform die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen oder Hilfestellung zu geben.
Antworten
Alex10
Beiträge: 2
Registriert: 29. November 2018, 11:32

Lipasämie & Ratlosigkeit

Beitrag von Alex10 »

Hallo an alle,

Ich bin zur Zeit absolut ratlos, vielleicht hat hier ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.

Ich schildere meine Situation einfach mal von Anfang an:

Ich, zu dem Zeitpunkt 29, ging ziemlich genau vor einem Jahr wegen heftiger Durchfälle und Übelkeit zum Hausarzt. Dachte damals an einen Infekt oder Ähnliches. Bluttest ergab eine erhöhte Lipase von 198 U/l und eine Amylase von 183 U/l. Stuhlprobe ergab nichts. Schmerzen hatte ich keine. Auch die Durchfälle waren nach 2 Wochen wieder weg, aber die Lipase blieb bei späteren Messungen oben, verdoppelte sich teilweise sogar.

Hausarzt war ratlos, überwies mich zum Internisten. Der hatte eine Autoimmunpankreatitis im Verdacht, weil auch meine IgG4-Warte erhöht waren und bis heute sind. Also wurde Kortison verordnet, glaub es waren an die 50 mg / Tag, wenn ich mich recht entsinne. Die Lipase steigt auf 900 U/l, Beschwerden bleiben weiterhin aus, ab und zu ein leichtes Zwicken / Drücken, das aber auch gleich wieder verschwindet.

Anfang diesen Jahres dann MRT. Ergebnis: "Minimales Ödem" am Pankreaskurpos. Sonst alles in Ordnung. Weiterhin keine Beschwerden, Lipase sinkt zwischenzeitlich und steigt dann wieder. Im Mai dann Endosono. Ergebnis: Kräftige lobuliertes Pankreas - keine Zeichen einer Autoimmunpankreatitis. Pankreasgang regelrecht. Professorin wortwörtlich: "Am Organ ist alles so, wie es bei einem jungen Mann in meinem Alter sein sollte."

Heute wieder Bultwerte erhalten: 649 Lipase, 321 Amylase. Ansonsten mit Aushame eines gelegentlichen, leichten Zwickens in Oberbauch keine Beschwerden. Keine Schmerzen, Durchfall, oder ähnliches. Bin auch sonst fit, kann zum Sport, Arbeit, alles eigentlich. Trotzdem weiß ich einfach nicht weiter, es belastet mich vor allem psychisch. War vielleicht mal jemand in einer ähnlichen Situation? Wie würdet ihr weiter vorgehen, vielleicht eine Zweitmeinung einholen?

Bin für jede Antwort dankbar.
Allende
Beiträge: 327
Registriert: 21. Dezember 2013, 18:09

Re: Lipasämie & Ratlosigkeit

Beitrag von Allende »

Klingt jetzt verrückt- einfach nur zuwarten, ab und an mal kontrollieren und fertig.
Die Werte haben ja erstmal keine therapeutische Konsequenz für dich. Wenn die Lipase nicht genommen worden wäre, würdest du dir ja auch keine Gedanken machen.
Gab schon einige hier, denen es so ähnlich erging.
Michael777
Beiträge: 3
Registriert: 16. Februar 2018, 12:22

Re: Lipasämie & Ratlosigkeit

Beitrag von Michael777 »

Dem kann ich nur zustimmen. Seit nunmehr über 14 Jahren habe ich erhöhte Lipase-Werte, die von 250 bis 500 schwanken. Mitte diesen Jahres lag der Wert bei 50 (Hurra) und vorige Woche wieder deutlich höher. Meine Bauchspeicheldrüse zeigt mehrere weiße Punkte, die als Vernarbungen nach einer Entzündung diagnostiziert wurden. Alle 2 Jahre lege ich mich ins MRT oder CT. Seit 14 Jahren immer das Gleiche. Keine Veränderungen. Festgestellt wurde die erhöhte Lipase rein durch Zufall. Ich hatte und habe niemals Schmerzen gehabt.
Ich trinke schon lange keinen Alkohol mehr, bin nicht übergewichtig, ernähre mich sehr bewusst und mit wenig Fleisch, mache täglich längere Spaziergänge mit meinem Hund und fühle mich mit meinen 67 Jahren ziemlich gut. Wenn da nicht im Kopf dieser blöde Lipasewert wäre.
Und kein Mediziner sagt mir, finde dich damit ab, wenn keine weiteren Veränderungen kommen.
Michael
Alex10
Beiträge: 2
Registriert: 29. November 2018, 11:32

Re: Lipasämie & Ratlosigkeit

Beitrag von Alex10 »

Danke für eure Antworten.

Ihr habt natürlich recht, mehr als abwarten kann ich eh nicht. Von Alkohol und Zigaretten lasse ich seitdem schon konsequent die Finger. Es bleibt halt die Angst, dass es evtl. doch eine AIP oder chron. Pankreatitis im Anfangsstadium ist. Jedes kleine Unwholsein oder Kneifen im Bauch lässt da meine Gedanken Karussell fahren. Naja, habe im Januar wieder einen Termin beim Internisten. Mal sehen, was wird.
Danke und viele Grüße
Alex
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Lipasämie & Ratlosigkeit

Beitrag von wasistes »

Ja selbst wenn es so wäre, doof gelaufen heißt aber nicht das du gleich daran sterben würdest. Defakto lässt sich eine AIP sogar behandeln (mit Kortison oder MTX z.B.). Eine chronische Pankreatitis ist auch scheiße, aber man kann doch einiges tun um sich besser zu fühlen, wichtig ist halt ne gute Schmerztherapie. Sterben tust du aber nicht sofort, auch nicht nach 10 Jahren. Traut man den Statistiken sterben die meisten, weil sie Säufer sind und es nicht sein lassen können z.B. an Leberversagen oder anderen Folgen. Ist deine chr. Pankreatitis anders ursächlich, dann hängt es natürlich davon ab was die genaue Ursache ist. Große Bandbreite, aber auch nicht umbedingt nicht behandelbar. Krebs haben die wenigsten als Ursache bei ner idiopathischen chr. Pankreatitis, die meisten haben häufig tatsächlich dann doch eine sek. Autoimmunelle Entzündung als Ursache (hierzu habe ich neulich ne interessante Statisik gefunden). Das heißt man kann auch ihr so wie anderen Autoimmunerkrankungen begegnen: Therapie, Lebensumstellung, Ernährungsumstellung, Darmsanierung und Immunsystem stärken, Fokus auf das Leben und weg vom Körper.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Antworten