Bin ich betroffen oder nicht?

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staplitz
Beiträge: 1
Registriert: 9. Dezember 2018, 15:13

Bin ich betroffen oder nicht?

Beitrag von staplitz »

Mahlzeit zusammen,

nach 4 Jahren mit Problemen und Schmerzen des Verdauungstraktes wende ich mich jetzt mal hier ans Forum.

Bei mir fing es vor 4 Jahren an das ich Nachts mit Bauchschmerzen( über Bauchnabel) aufgewacht bin. Seitdem Tag an habe ich zu 90% nur noch breiigen Stuhl der hellbraun ist oder einen gelblichen Stich hat. Oder Stuhl der im Wasser komplett und ganz viele Fasern aufgeht. Ganz selten mal hart (rissig), denke das würde eher zu Verstopfung tendieren. Aber wirklich ganz selten.

Ich war in den Jahren bei 5 Unterschiedlichen Gastroärzten bis hin zum Israelitischen Krankenhaus in Hamburg beim Prof. Dr. Layer.

Meine Untersuchungen in all den Jahren waren, 3x Magenspieglungen, 3x Darmspieglungen, Darmkapsel damit man den kompletten Dünndarm bewerten kann, MRT, 2x MRCP, MRT Sellink, Endosonographie, etliche normale Sonos, mehrere Stuhl und Blutproben.

Laut Blut und Stuhl bin ich topfit. Lipase immer gut, Elastase im Stuhl immer über 500.

Ergebnisse VOR Hamburg waren einmal eine:
-Gastritis Typ C (direkt nach der besagten Nacht wo es anfing) und das mein Dünndarm zu schnell arbeitet.
-Mangel an Vitamin D und B12.

In Hamburg wurde dann eine Gastroparese und eine leichte exokrine Pankreasinsuffizienz (die aber evtl. verfältscht sein kann wegen der Gastroparese) per Atemtest festgestellt.

Das Problem an der ganzen Sache ist, das Kreon und Konsorten bei mir überhaupt nichts bringt. Egal wie ich hoch dosiere oder sonst was. Es bringt einfach gar nichts.
Deswegen meinen die Ärzte bei denen ich danach mit Ergebnissen hin bin, dass es dann auch nicht die BSD sein kann weil alle MRT Untersuchungen, Sono, Blut, Stuhl mal so 0,0 auf die BSD hindeuten. Alles sieht so aus, wie es aussehen soll. Auch die Galle und die Gallengänge. Wiederrum sagen die, dass die Gastroparese für meinen breiigen Stuhl auch nicht alleine Verantwortlich sein kann.

Jetzt sitze ich seit Jahren rum, zerschlage meinen Kopf und weiß nicht mehr was ich tun soll!?

Wenn ich zu neuen Ärzten gehe, heißt es nur: "Oh, sie waren ja schon beim Prof. Dr. Layer. Das ist ja die Sperrspitze auf dem Gebiet! Was soll ich jetzt noch großartig machen? "

Ja besten Dank auch.Wofür geht man noch zum Arzt?

Meine Beschwerden:
Ich habe gute und schlechte Phasen. Das ist so im wechsel von Tagen. So 3 Tage geht es klar. Die nächsten Tage sind wieder für die Katz.

Wenn es mir schlecht geht:

- kriege ich sofort dicken gelblichen Zungenbelag im hinteren Teil, Mein Darm spielt dann Konzerte.
- teilweise heftigen breiigen Stuhl (größere Menge), oft direkt nachdem Abendbrot
- Übelkeit
- Rückenschmerzen
- Schmerzen im Bereich über dem Bauchnabel, rechts bei den Rippen, sporadisch da ein heftiges Zwicken im Bauch und dann mal da. Es ist sogar Bewegungsabhängig. Wenn ich mich bücke tuts dann mal weh oder wenn ich tief einatme. Sogar in der Brust habe ich dann mal zwicken und ein Gefühl als wenn man Mukelkater hat.
- mir gehts dann halt komplett schlecht, als wenn man eine Grippe hat. Da ist nur noch Sofa angesagt.
- bevor ich heftigen breiigen Stuhl habe, habe ich einen richtigen Druck im Bereich über dem Bauchnabel. Als wenn da alles komplett aufgeblasen ist.
- wenn ich diesen heftigeren breiigen Stuhl hatte, geht es mir DANACH noch 10 mal beschissener als vorher. Eigentlich meint man ja das es ja raus ist und es einem besser gehen muss. Ist aber komplett das Gegenteil. Und auch erst dann fangen die Schmerzen im Rücken so richtig an und ich muss viel Wasserlassen.

Gibt keinen Tag wo ich mal nicht ein Stechen hier habe oder ein ziehen dort habe. Auch wenn ich nichts gegessen habe. Seit 4 Jahren.

Es ist auch total egal was ich esse. Zum testen habe ich mir öfter mal was von MC Doof oder mal ein Döner geholt oder wirklich total trockenes Hühnchen oder nur Salat usw.
Gibt Tage das geht es total klar und habe nur das übliche Stechen und ziehen wie immer. Oder es gibt Tage, da kriege ich Durchfall und nach 5 Std. sind die Sesamkörner die z.b. auf dem Big Mac drauf sind schon wieder in der Toilette.

Im Sommer hatte ich ne Phase wo es ne Zeit echt besser war. Nicht perfekt. Aber besser als jetzt z.b.

Das ganze verändert mich als Mensch komplett.

Ich bin momentan komplett Ratlos weil ich das Gefühl habe irgendwie von den Ärzten im Stuch gelassen zu werden.
Es kann doch nicht in der heutigen Zeit sein, dass man nicht ganz klar sagen kann, das haben sie und das können sie tun. Ich fühle mich wie ein Versuchskaninchen ohne Sicht auf Besserung.

Ich könnte noch viel mehr sagen und habe bestimmt was vergessen aber ich denke das reicht erstmal.

Mich interessiert mal eure Meinung dazu und wie genau eure Symptome sind.

Und Sorry für den kleinen Roman.
Tomas von Hindenburg
Beiträge: 252
Registriert: 19. Oktober 2018, 09:37

Re: Bin ich betroffen oder nicht?

Beitrag von Tomas von Hindenburg »

Guten Abend,

Willkommen im Club!

Tja, ist schon ziemlich verstörend das ganze, wenn man bei den besten Spezialisten war und man immer nur zu hören bekommt- mehr kann man nicht machen. Stimmt ja auch soweit, zumindest nicht nach dem heutigen Stand der Medizin. In 200 Jahren, blödes Beispiel, sieht es vielleicht anders aus?

Das Ding ist, dass nach heutigem Stand der Medizin, das Pankreas, meiner Meinung nach, sehr sehr schwer, bis gar nicht beurteilbar ist. Das gilt ausschließlich für die Frühphase der chronischen Pankreatitis.
Auch ich habe seit ca. 5 Jahren heftigste Symptome ohne morphologisch nachzuweisende Veränderungen. Das böse bei dieser Erkrankung ist, dass sie sich ziemlich schleichend einfährt.

Auch ich bin quer durch Frankreich, Belgien, Schweiz und Deutschland gereist um von den besten Spezialisten untersucht zu werden. Nirgendwo konnte mir geholfen werden. Geholfen in der Hinsicht,- da das Organ bis heute noch tadellos ausschaut. Im CT, MRT mit MRCP und bestimmt 10 Endosonographien.
Die Symptome werden aber immer heftiger. Ich hatte bis vor kurzem auch stärkste Schmerzen, und das täglich. Hier konnte mir zumindest, nach ca. zwei schmerzreichen Jahren, endlich durch einen Schmerzmediziner geholfen werden.

Ich wage es nicht zu beurteilen ob Sie ein Pankreasproblem haben! Ich distanziere mich da weit weg von, da ich kein Arzt bin. Wäre ich einer, so wie mein Vater einer war, würde er (in Friede möge er ruhen), er würde nach all den Untersuchungen die Sie hatten, einen Reizmagen diagnostizieren. Ärzte ticken einfach so. Wenn nichts bewiesen werden kann, dann ist auch nichts. Ganz nach Lehrbuch.

Ich bin aber „persönlich“ der Meinung, dass wenn die Diagnose Reizmagen/Reizdarm im Raum steht und nichts gefunden werden kann, so bin ich mir sicher, dass die meisten dieser Patienten, zumindest die Hälfte davon ein Pankreasproblem haben. Das ist meine eigene unerschütterte Meinung. Dieses Organ ist selbst im 21. Jahrhundert noch ziemlich unerforscht.

Sie müssen selber schauen was mit Ihnen ist. Man bekommt als Patient mit der Zeit ja auch ein Gespür dafür, was mit einem nicht stimmt. Ich bin z.B. jemand der sehr sehr viel liest, somit war es für mich nicht schwierig, sich in die gesamte Materie der Pankreas Diagnostik einzulesen, einige Punkte aufzufangen und auf meine Symptome zu übertragen. Es passte alles zusammen. Ich rate Ihnen die S3 Leitlinie der chronischen Pankreatitis mal zu lesen. Im Anfangsstadium muss am Organ noch nichts sichtbar, fassbar sein.

Um aber zum Abschluss zu kommen; heller, ständig zerhackter Stuhlgang, der in der Masse noch ziemlich viel ist,- das alles deutet aus meiner Sicht schon stark auf ein Pankreasproblem hin. Insbesondere verbunden auch mit diesen Schmerzen die Sie beschreiben, die in den Rücken ausstrahlen. Das habe ich auch.

Seien Sie aber froh darüber, dass man in der Tat noch nichts ausmachen kann. Ich würde Ihnen empfehlen, gut dosiert immer wieder mal kontrollieren zu lassen. In regelmäßigen Abständen.

Und das mit dem Kreon, muss nicht sein dass es sofort hilft, anschlägt. Bei mir hat es über zwei Jahre gedauert, bis der Körper darauf reagiert und ein positiver Effekt erkennbar ist.

Ich wünsche Ihnen einen syptomfreien und schönen zweiten Advent.
Tomas von Hindenburg
Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind. — „Siegmund Freud“
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Bin ich betroffen oder nicht?

Beitrag von wasistes »

Schmerzbeschreibung und Stuhlbeschreibung klingen sehr ähnlich wie meine.
Bei mir wurde eine beg. chronische Pankreatitis festgestellt mit leichter Fibrose sowie EPI mit Elastase zwischen 70 - 120.

Schonmal eine Elementar Diät nach Siebecker probiert, ob das Besserung/Linderung bringt? Eventuell schonmal geschaut was passiert wenn ein paar Tage garnichts gegessen wird?
Schau mal in meinen Thread Was tun bei beg. fibrotischer chronischer Pankreatitis

Eventuell steckt auch irgendwo ein kleiner Gallenstein oder Sludge fest (Leber und Gallengänge liegen rechtsseitig), hier könnten Gallentreibende Mittel wie Kurkurma helfen, oder TUDCA, welches in der Lage sein soll kleine Konkremente aufzulösen.
Desweiteren empfehle ich mal ein Monat ein gutes Probiotika einzunehmen, um die Darmsache auszuschließen, hier empfehle ich Innoval für ein Monat.
Komplementär könnte man bei event. bakterieller Fehlbesieldung Allicin und oder Oreganoöl Kapseln. Wirken ähnlich wie Antibiotika aber ohne Nebenwirkungen. Zur Regeneration des Darmlumens kann man Lactoferrin Kapseln probieren, ebenfalls ohne Nebenwirkungen. Bei mir ist der Stuhl dadurch zeitweilig deutlich besser geworden sowie der Blähbauch verschwunden.
Ernährungstagebuch, auch wenns mühselig ist kann helfen.

Weitere Mittel die bei der Fettverdauung und Entzündung helfen können sind Kurkurma, Mariendistelölkapseln oder Berberin.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
phil1980
Beiträge: 50
Registriert: 12. Februar 2017, 14:01

Re: Bin ich betroffen oder nicht?

Beitrag von phil1980 »

Das liest sich alles wie bei mir.



Wisst ihr aber , dass es gut tut..dass man hier lesen kann dass man nicht alleine ist. Bin Grad echt in so ner labilen Phase.

Und dieser zerhackte helle breiige Stuhl ist haar genauso bei mir
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