Erkrankung meines Onkels

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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mmelch21
Beiträge: 3
Registriert: 26. März 2020, 09:19

Erkrankung meines Onkels

Beitrag von mmelch21 »

Hallo Leute.

Jetzt hats uns auch erwischt. Vor ca. 2 Monaten bekam mein Onkel die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hatte seit November letzten Jahres starke Rückenschmerzen und hat deswegen den Arzt aufgesucht. Nach dem ersten CT erkannten dann die Ärzte den Krebs auf der Bauchspeicheldrüse (Kopf). Es wurde dann auch nicht lange gewartet und sofort eine Operation angeordnet. Die Operation musste aber leider abgebrochen werden. Der Tumor war zu groß und umschloss die Blutgefäße. Anschließend holte sich mein Onkel in einem weiteren Krankenhaus eine 2. Meinung ein. Dort wurde eine Therapie mit Cannabis Begleitung in Anbetracht gezogen. Als Chemo haben sie sich für Gemcitabin entschieden. Die erste Chemo hat mein Onkel problemlos vertragen. Dann fing an sein Bauch sehr stark weh zu tun (genau im Bereich wo er bei der Operation den Schnitt bekommen hat). Jeden Tag wurde dieser Schmerz schlimmer. Also fuhr mein Onkel wieder ins KH und es wurde ein Ultraschall gemacht. Zuerst hieß es es handle sich um ein innerliches Abszess, später doch um eine Entzündung. Plötzlich war keins dieser 2 Ursachen schuld sondern der Tumor drückt auf eine falsche Stelle. Nach 5!!!! Tagen (schmerzhaften Tagen) sind sie dann doch drauf gekommen das es eine Entzündung der Narbe ist. Jetzt wurde mit Jod gespült und die Schmerzen lassen zum Glück nach. Montag steht die nächste Chemo an. Jetzt wurden halt fast 2 Wochen Chemo ausgelassen wegen den Bauchschmerzen und der so lang benötigten Fehlersuche. Ein neues Ct wurde auch gemacht. Der Tumor ist gewachsen aber es gibt derzeit weiterhin keine Metastasen.
Da vor einem Jahr der Onkel meiner Freundin ebenfalls an BSDK erkrankt ist, hatte ich bezüglich Therapiemöglichkeiten und so schon ein Vorwissen. Also hab ich für meinen Onkel gleich mal Nanoknife, Cyberknife und alles was es da noch so gibt angefragt. Leider ist im Moment nichts möglich da der Tumor zu groß ist. Was mir aber bei den E-Mail Verkehr aufgefallen ist, ist dass jeder Arzt mir angeraten hat eine Chemotherapie nach Folfirinox in Anbetracht zu ziehen. Da sie ja, wenn man sich die Statistiken ansieht wesentlich bessere Erfolge erzielt, obwohl halt die Nebenwirkungen größer sein können/sind. Es waren aber namenhafte Ärzte dabei. Unter anderem der Gründer und Leiter des 1. Pankreaszentrums sowie des ersten Nanoknife Zentrums in Österreich. Wie würdet ihr in dem Fall handeln? Mein Onkel ist jetzt, bis auf die Tumorbedingeten Rückenschmerzen, vollkommen fit. Seine Bauchspeicheldrüse funktioniert auch noch einwandfrei. Also soweit ich mich informiert habe wäre die Folfirinox Therapie auf jedenfall, solange mein Onkel noch fit ist, die bessere Wahl. Was meint ihr? Seinem Arzt hab ich schon geschrieben warum er sich für Gemcitabin entschieden hat. Hat mir aber keine Antwort dazu gegeben. Kann es auch sein das in dem KH wo mein Onkel ist, die Ärzte ihn mehr oder weniger abgeschrieben haben da er BSDK hat (obwohl sie seiner Aufnahme nach sehr sympathisch und freundlich zu ihm sind)? Weil das Verhalten was ich von ihnen mitbekomme zeigt mir persönlich eigentlich wenig Interesse und Elan. Auch die Befunde sind immer Lückenhaft und einfach nicht professionell genug.
Als zusätzliches Mittel hab ich ihm Sulforaphan und Curcumin Kapseln besorgt. Auf Brokolisamen für die Sprossenproduktion warte ich derzeit noch (für zusätzliche Sulforaphan zufuhr auf natürlichen Weg). Vtamin D3 und Omega 3 hab ich noch in Anbetracht gezogen. Einfach dem Immunsystem zu liebe. Das hab ich aber noch nicht gekauft. Aber normalerweise kann man damit nichts falsch machen oder?
Also zusammenfassend zu seiner Erkrankung:
Bauchspeicheldrüsenkrebs am Pankreaskopf
Klassifikation G3
Im inneren hauptsächlich nekrotisches Tumorgewebe
Stromareich
Keine Metastasen
Bauchspecheldr. funktioniert noch einwandfrei
Tumormarker sind im grünen Bereich (laut seinem Arzt, werte hierzu hab ich bis jetzt noch keine bekommen)
Bis auf Rückenschmerzen keine Anzeichen des Tumors

Des Weiteren sind wir aus Österreich. (Als Randinfo falls jemand einen Arzt kennt den er mir empfehlen würde)

Habt ihr Tipps für mich? Wie sollten wir das Ganze angehen? Es sind ja doch einige unter euch die den Krebs gut in Schach gehalten haben soweit ich das mitbekommen habe. Eine Umstellung auf Folfirinox oder weiterhin erstmal die Gemcitabin Chemo riskieren? Was sollte er supplementieren? Kennt ihr einen empfehlenswerten Immunologen für seine Ernährung und Supplemente mit dem ich in Kontakt treten kann? Bestenfalls auch noch aus Österreich (Kärnten).

Falls ich irgendeine Information vergessen habe, lasst es mich wissen, und ich teil euch diese mit.

Ich bin für jede Erfahrung und jeden Tipp sehr dankbar.

Ich danke euch allen schon im Voraus

LG
Marcel
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Erkrankung meines Onkels

Beitrag von wasistes »

Moin

das tut mir Leid zu hören. Folfirinox wird i.d.R. eher für fitte Patienten in Betracht gezogen, weil die Nebenwirkungen sehr heftig sein können.
Wie alt ist den dein Onkel?
Zu Supplements:
1. Bekommt dein Onkel bereits Pankreasenzyme? Würde auch alle Nährstoffe und fettlöslichen Vitamine supplementieren die deinem Onkel jetzt durch die geschwächte Drüse entzogen werden. Wenn der Krebs schrumpft kann er Narbengewebe (Fibrose) hinterlassen dafür kann Apigenin helfen.
2. Ich habe hier mal einen Sammelthread gemacht für Supplements
viewtopic.php?f=14&t=4216&hilit=apigenin&start=110

Bitte beachte aber, dass es möglicherweise Wechselwirkungen/Nebenwirkungen geben kann. Daher sollte man folgende Schritte lieber mit dem Arzt konsultieren
Allgemein weiß ich nur dass:
-Aspirin das Risiko an Krebs zu erkranken senken kann. Es gab im amerikanischen Cancer Compass einige Patienten die Jahrelang Medikamente für den Bluthochdruck eingenommen hatten und länger überlebt haben
-Eine Insulin-potenzierte Therapie in Kombi mit Folfirinox hat die Überlebenszeit bei Patienten in der Türkei erheblich verlängert, ich finde aber die Studie leider nicht mehr
-Manche Patienten berichteten von Hochdosis Vitamin C Infusionen weiß aber nicht wie seriös das ist
-AHCC und Beta-Glucan sind zwei Supplements die eine starke Wirkung zur Stärkung des Immunsystemes haben
-Ebenfalls IP 6/Inositol welche das Krebswachstum hemmen kann

Leichter Sport, Bewegung falls möglich, Lebenswille, Kraft durch das familiäre Umfeld, eine schonende Ernährung

Ich wünsche deinem Onkel alles Gute
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
mmelch21
Beiträge: 3
Registriert: 26. März 2020, 09:19

Re: Erkrankung meines Onkels

Beitrag von mmelch21 »

Danke für die schnelle Antwort.

Mein Onkel ist derzeit 48 Jahre alt und sehr fit. Hat bis zum November noch wie gewohnt am Bau gearbeitet.

Pankreasenzyme bekommt er bis jetzt noch nicht da die Drüse noch 100% funktionsfähig ist. Wäre es jetzt dann schon notwendig/sinnvoll/vorteilhaft Nährstoffe / Vitamine zu supplementieren solange die Bauchspeicheldrüse noch normal funktioniert?

Danke für den von dir bereitgestellten Sammelthread. Schau ich mir jetzt dann gleich in Ruhe an.

Liebe Grüße
Marcel
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Erkrankung meines Onkels

Beitrag von wasistes »

Ich denke gerade wenn der Körper im Kampf gegen den Krebs gestärkt werden muss machen Supplements schon sehr viel Sinn z.B. um das Immunsystem zu stärken.
Aber bitte beachte wie bereits erwähnt das bestimmte Supplements abgewogen werden sollten, damit es z.B. keine Verstärkung der Nebenwirkungen der Chemo gibt.
48 Jahre ist ja kein Alter, verstehe nicht wieso keine Folfirinox Therapie in Betracht gezogen wird.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
mmelch21
Beiträge: 3
Registriert: 26. März 2020, 09:19

Re: Erkrankung meines Onkels

Beitrag von mmelch21 »

Ok. Dann werd ich mich bezüglich der Supplemente noch mehr einlesen. Eventuell find ich aber auch einen Immunologen o.ä. der mir hierzu einen passenden Plan bereitstellen kann. Absprache mit dem behandelnden Arzt muss natürlich erfolgen, das stimmt.

Genau das denke ich mir eben auch. Und er leidet ja an keinen Vorerkrankungen o.ä. welche die Therapie mit Folfirinox ausschließen würden. Ich hab seinem Arzt diesbezüglich ja eine Mail geschireben, weil ich seinen Therapieplan nicht ganz nachvollziehen kann. Er wollte mir aber keine Begründungen nennen, weil er angeblich nicht befugt ist durch meinen Onkel (wobei ich aber die Erlaubnis hatte) . Anscheinend hat ihm meine Mail (weil ich darin immer auf andere Ärzte verwiesen habe, und da auch immer von Folfirinox gesprochen wurde) doch angegriffen. Heute will der Arzt mit meinem Onkel ein Gespräch bezüglich meiner Mail führen. Bin gespannt was dabei raus kommen wird.

Lg
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