Nur noch am heulen

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Heylo44
Beiträge: 55
Registriert: 15. Juni 2020, 13:18
Wohnort: Stuttgart

Nur noch am heulen

Beitrag von Heylo44 »

Vor 2 Monaten wurde eine akute ödematöse pankreatits diagnostiziert, die Bildgebung ist deutlich besser Organ noch kräftig (deshalb wohl noch einige Monate mit Beschwerden zu rechnen)


So mein nun 6. kh Aufenthalt beendet (2. kh mit Pankreaszentrum)
MRCP/Blutwerte in der Norm
Darm/ Magenspiegelung ok

Natürlich wurde auch ich in die Psychosomatik weiter überwiesen und soll eine Therapie beginnen da bei meinen Beschwerden mir nicht mal Opiode halfen.

Achte nach wie vor auf meine Ernährung, Stuhlgang leicht stopfend vermutlich durch dir Bewegungslosigkeit.

Die Schmerzen waren weg, jetzt hab ich wieder um die Brust, Schultern und vor allem am Gesäß brennende schmerzen die bis in die Beine ziehen

Wirbelsäulen mrt /ct von allen drei Bereichen unauffällig.


Ich halte das nicht mehr aus, wann kehrt endlich Normalität ein ?????? Ich nehme schon Beruhigungsmittel..
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Nur noch am heulen

Beitrag von wasistes »

Erstmal tut es mir sehr Leid das du in dieser Situation steckst. Ich weiß wie du dich fühlst, man hat Schmerzen, keiner glaubt einen und man wird in die Psychoecke gesteckt.
Aber ich möchte dir auch sagen, dass ich damals unter anderem sehr profitiert habe von einem vierwöchigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.
Ich habe mich dagegen erst gesperrt, weil ich dachte das es bedeutet das man meine körperlichen Beschwerden rein auf die Psyche schieben will.
Dem war aber nicht so.
Ich kopiere mal hier rein was ich bereits in einem anderen Thread gepostet habe:
"Ich sage dir mal was die machen:
  • Die Ärzte hören dir genau zu was dein Beschwerdenkomplex angeht
  • In einer guten psychosomatischen Klinik bist du auch immer Fachärztlich betreut. Ich hatte eine sehr nette Internistin die hat alle Arztbefunde die ich hatte gesichtet, dann jeden Tag Blut abgenommen und Werte kontrolliert, ein Ultraschall veranlasst und Kontakt zur Charite Bauchspeicheldrüsensprechstunde aufgenommen für eine weitere Abklärung.
  • Weiterhin hast du viele Angebote ähnlich einer Rehaklinik, ich hatte jeden zweiten Tag ein Gespräch mit einer freundlichen Psychologin die mir geholfen hat meine Angst oder Umgang mit der Erkrankung in Frage zu stellen
  • Es gab Gruppengespräche mit anderen die teilweise an schlimmen Krankheiten litten wo man seine Sorgen geteilt und hinterfragt hat
  • Angebote die dir helfen zur Ruhe zukommen, z.b. Mediation, autogenes Training, Entspannuntsmassagen, Heiss Warm Becken
Alles in allem hat mir das sehr geholfen nach Monate der Angst und Anspannung wieder den Bezug zu meinen "echten" Leben zu finden und nicht meh3 nur noch auf meinen Körper oder meine Beschwerden fixiert zu sein!"

Ich sage damit NICHT das deine Beschwerden rein psychischer Natur sind. Das sind sie sicher nicht und das waren sie bei mir auch nicht aber bitte beachte das:
1. Die Psyche das Schmerzempfinden und Krankheitsempfinden mitträgt. Es gibt Menschen die Todkrank sind und Schmerzen haben aber trotzdem eine einigermassen erträgliche Lebensqualität, weil ihre Psyche oder Körperempfinden im Einklang sind.
Je mehr man dem Schmerzen Raum gibt, desto erdrückender werden Sie.
2. Es gibt Krankheiten die sind sehr schwer zu diagnostizieren. Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass deine Beschwerden vom Pankreas herrühren.
Ich halte es aber nicht für aufgeschlossen. So eine akute Pankreatitis ist furchtbar und die Nachwehen können sehr sehr lange anhalten. Auch das Schmerzempfinden lässt nur langsam nach, den es bildet sich sowas wie ein Schmerzgedächnis. Selbst wenn dein Pankreas inzwischen nicht mehr entzündet ist, kann es sein das du diese Schmerzen noch sehr stark empfindest. Auch hier wärst du in einer guten Reha-Klinik sicher gut aufgehoben.

Weiterhin würde ich dir auch Raten, dir eine Überweisung zu einem Schmerztherapeuten zu geben.
Es gibt hier einige User im Forum die erstmal richtig auf Schmerzmittel eingestellt werden mussten. Menschen reagieren unterschiedlich auf Schmerzen und nicht bei jedem wirkt ein Schmerzmittel auf der gleichen Weise.

Ich habe damals gedacht, nach über einem halben Jahr Dauerschmerzen, dass diese auch nie wieder weggehen. Das war wirklich vernichtend für die Seele.
Aber Sie sind weg gegangen! Heute bin ich annäherend Schmerzfrei, ausser leichte Schmerzen, die mir zeigen das mein Körper/Darm nicht mehr alle Lebensmittel mitmacht. Alkohol sollte generell absolut gemieden werden! Aber ähnliche Probleme habe ich z.B. mit Milchprodukten entwickelt, oder aber Histaminhaltige Nahrungsmittel.

Zu guter Letzt wünsche dir alles Gute und Licht am Ende des Tunnels. Siehe auch mein Zitat: "The wheel of pain will make you stronger"
Dem ist wirklich so. Diese intensive Schmerzerfahrung hat mich nachhaltig geprägt und heute bin ich dankbar für jeden Schmerzfreien Tag!
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
zorro
Beiträge: 136
Registriert: 2. April 2020, 17:09

Re: Nur noch am heulen

Beitrag von zorro »

Wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung und alles Gute!
Heylo44
Beiträge: 55
Registriert: 15. Juni 2020, 13:18
Wohnort: Stuttgart

Re: Nur noch am heulen

Beitrag von Heylo44 »

wasistes hat geschrieben: 2. Juli 2020, 19:30 Erstmal tut es mir sehr Leid das du in dieser Situation steckst. Ich weiß wie du dich fühlst, man hat Schmerzen, keiner glaubt einen und man wird in die Psychoecke gesteckt.
Aber ich möchte dir auch sagen, dass ich damals unter anderem sehr profitiert habe von einem vierwöchigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.
Ich habe mich dagegen erst gesperrt, weil ich dachte das es bedeutet das man meine körperlichen Beschwerden rein auf die Psyche schieben will.
Dem war aber nicht so.
Ich kopiere mal hier rein was ich bereits in einem anderen Thread gepostet habe:
"Ich sage dir mal was die machen:
  • Die Ärzte hören dir genau zu was dein Beschwerdenkomplex angeht
  • In einer guten psychosomatischen Klinik bist du auch immer Fachärztlich betreut. Ich hatte eine sehr nette Internistin die hat alle Arztbefunde die ich hatte gesichtet, dann jeden Tag Blut abgenommen und Werte kontrolliert, ein Ultraschall veranlasst und Kontakt zur Charite Bauchspeicheldrüsensprechstunde aufgenommen für eine weitere Abklärung.
  • Weiterhin hast du viele Angebote ähnlich einer Rehaklinik, ich hatte jeden zweiten Tag ein Gespräch mit einer freundlichen Psychologin die mir geholfen hat meine Angst oder Umgang mit der Erkrankung in Frage zu stellen
  • Es gab Gruppengespräche mit anderen die teilweise an schlimmen Krankheiten litten wo man seine Sorgen geteilt und hinterfragt hat
  • Angebote die dir helfen zur Ruhe zukommen, z.b. Mediation, autogenes Training, Entspannuntsmassagen, Heiss Warm Becken
Alles in allem hat mir das sehr geholfen nach Monate der Angst und Anspannung wieder den Bezug zu meinen "echten" Leben zu finden und nicht meh3 nur noch auf meinen Körper oder meine Beschwerden fixiert zu sein!"

Ich sage damit NICHT das deine Beschwerden rein psychischer Natur sind. Das sind sie sicher nicht und das waren sie bei mir auch nicht aber bitte beachte das:
1. Die Psyche das Schmerzempfinden und Krankheitsempfinden mitträgt. Es gibt Menschen die Todkrank sind und Schmerzen haben aber trotzdem eine einigermassen erträgliche Lebensqualität, weil ihre Psyche oder Körperempfinden im Einklang sind.
Je mehr man dem Schmerzen Raum gibt, desto erdrückender werden Sie.
2. Es gibt Krankheiten die sind sehr schwer zu diagnostizieren. Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass deine Beschwerden vom Pankreas herrühren.
Ich halte es aber nicht für aufgeschlossen. So eine akute Pankreatitis ist furchtbar und die Nachwehen können sehr sehr lange anhalten. Auch das Schmerzempfinden lässt nur langsam nach, den es bildet sich sowas wie ein Schmerzgedächnis. Selbst wenn dein Pankreas inzwischen nicht mehr entzündet ist, kann es sein das du diese Schmerzen noch sehr stark empfindest. Auch hier wärst du in einer guten Reha-Klinik sicher gut aufgehoben.

Weiterhin würde ich dir auch Raten, dir eine Überweisung zu einem Schmerztherapeuten zu geben.
Es gibt hier einige User im Forum die erstmal richtig auf Schmerzmittel eingestellt werden mussten. Menschen reagieren unterschiedlich auf Schmerzen und nicht bei jedem wirkt ein Schmerzmittel auf der gleichen Weise.

Ich habe damals gedacht, nach über einem halben Jahr Dauerschmerzen, dass diese auch nie wieder weggehen. Das war wirklich vernichtend für die Seele.
Aber Sie sind weg gegangen! Heute bin ich annäherend Schmerzfrei, ausser leichte Schmerzen, die mir zeigen das mein Körper/Darm nicht mehr alle Lebensmittel mitmacht. Alkohol sollte generell absolut gemieden werden! Aber ähnliche Probleme habe ich z.B. mit Milchprodukten entwickelt, oder aber Histaminhaltige Nahrungsmittel.

Zu guter Letzt wünsche dir alles Gute und Licht am Ende des Tunnels. Siehe auch mein Zitat: "The wheel of pain will make you stronger"
Dem ist wirklich so. Diese intensive Schmerzerfahrung hat mich nachhaltig geprägt und heute bin ich dankbar für jeden Schmerzfreien Tag!


Vielen Dank für deine Antwort !
Hatte dir zurück geschrieben, eventuell als privatnachricht angekommen ?
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Nur noch am heulen

Beitrag von wasistes »

Hm ne hab nichts erhalten per PM.
Kannst du mir die Nachricht nochmal zukommen lassen?
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Heylo44
Beiträge: 55
Registriert: 15. Juni 2020, 13:18
Wohnort: Stuttgart

Re: Nur noch am heulen

Beitrag von Heylo44 »

wasistes hat geschrieben: 9. Juli 2020, 20:03 Hm ne hab nichts erhalten per PM.
Kannst du mir die Nachricht nochmal zukommen lassen?

Also ich hab noch mal ne PN geschickt und schreib doch jetzt noch mal hie.
Danke für deine entgegengebrachte emphatie,
ich warte nun auch auf Meinem Therapieplatz denke im august ist es soweit. Hoffe das es auch körperlichen beschwerten Fördert

Die brennenden Nicht auszuhaltenenden nervschmerzen hab ich nicht mehr, gelegentlich leichte oberbauchschmerzen abwechselnd zwicken li rippenbogen und re mittig mal hier und mal da .. alles nervig und es wäre schön wenn auch das weg wäre und noch schöner wenn ich wüsste weshalb das noch so ist.

Ich hab den Eindruck keine Kontrolle über meinen Körper zu haben und das ist sehr schwer, ich bin nur noch im Forum und les alte Beiträge und schau die Anfänge an der chronisch erkrankten an und denk mir einfach nur das war’s bei mir.

Nach dem Essen hatte ich noch nie großartig starke Schmerzen, Schleich momentan das cortison aus.

Da die stuhlelastase in Norm Bereich ist, hoffe ich einfach nur dass das Nachwehen der akuten pankreatitis sind und es nicht ins chronische übergeht

Auf meine Ernährung geb ich sehr acht, fettarm , viel Bewegung, 3l Wasser am Tag. In der Hoffnung das mein Organ irgendwann wieder ohne Probleme funktioniert. Realistisch ?
Am Montag hab ich nen Termin beim
Castroenterologen mal sehen was der zu berichten hat . Gibt es denn Medikamente, Vitamine die ich auf eigene Faust bestellen kann ?um meine Pankreas zu „heilen“ oder sie dabei zu unterstützen ? Sollte ich mir leichte Enzyme in der Apotheke besorgen, einfach nur um
den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Momentan ist blutgebend und bildgebend keine akute Entzündung zu sehen, mal warten wie es ist wenn das cortison komplett reduziert ist.

Allerdings sind schon ohne cortison damals die Werte gesunken und Symptome abgeklungen.. naja

Liebe Grüße aus dem Schwabenländle
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