Angst

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Lutz Otto
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Re: Angst

Beitrag von Lutz Otto »

Liebe Tanja,

gut ist doch erst einmal, dass Du Deinen Alkoholkonsum beendet hast und offen mit dieser Sucht umgehst.
Wenn Du erfolgreich operiert bist und wir hier von der Entfernung der Zyste sprechen, kann ich mich nicht wirklich mit der Aussage Deiner Hausärztin anfreunden. Das ist doch eine sehr "pauschale Äußerung" Deiner Hausärztin. Ob diese aufgrund von mangelnder Kenntnis getroffen wurde, kann ich nicht beurteilen. Dein nächster Schritt, sich in einer Klinik zu begeben, welche den Fokus wirklich auf die Behandlung der BSD richtet, ist absolut richtig. Ich denke wirklich, Dir muss jemand "vom Fach" erklären, wie und was Deine derzeitige Diagnose bedeutet. Dennoch kann ich Dir versichern, dass es hier im Forum viele Betroffene gibt, welche schon sehr lange mit einer BSD- Diagnose ein lebenswertes Leben führen. Natürlich gehört dazu, dass man seine Lebensgewohnheiten der Situation anpasst. Ich selbst bin jetzt 22 Jahre von einer BSD-Krankheit betroffen und genieße das Leben, natürlich auch mit Tagen wo es nicht so leicht fällt.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute.
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
Tel: 0391-2525768
DOKASCH
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Re: Angst

Beitrag von DOKASCH »

Liebe Tanja, ich kann nur die worte von Lutz Otto bestätigen, ich wünsche dir dass du auch in eine Selbsthilfe Gruppe gehst wie Blaukreuz oder Allonym Selbsthilfegruppe. Alleine finde ich es schwer trocken zubleiben. Ich gehe z.B. in die Angehörigengruppe. Als ich das erste mal in der Klinik war mit akuter Entzündung hatte ich auch das gefühl dass man mir nicht glaubt,dass ich so gut wie keinen Alk trinke man wird manchmal wirklich schnell abgestempelt ,allerdings haben meine Werte und befunde für die Ärzte dann doch auf andere Ursache hingewiesen. Du kannst dir aber auch denken was das für meinen mann und Kumpels bedeutete ich die keinen Alkohol trinke habe die " Säuferkrankheit " und es hieß dann die trinkt bestimmt heimlich und so. Deine Zyste kann auch eine Pseydozyste sein die auch von selbst wieder weggehen kann. Ich hatte nach der letzten schweren Entzündung auch zei große Pseydozysten und nach einem jahr waren sie nicht mehr zu sehen. Nimmst du Kreon oder so für deine verdauung ? wegen den Herzproblremen ,ich hatte während der letzen Entzündung Wassereinlagerungen auch in der Lunge da hat man schon mal herzprobleme und Atemnot. Auf deine Blutwerte hast du ein Anrecht auch wenn im Krankenhaus Untersuchungen wie MRT`s, MRCP`s gemacht wurden .Die kannst du anfordern auf CD`s und z.B. mitnehmen wenn du in ein Pankreaszentrum gehst. Vielleicht ist es besser wenn du dir in deinem Umkreis einen Gastroenterologen suchst der sich mit der Pankreas auskennt und vor allem auch menschlich ist und nicht auf vergangenem rumhaut. mußt vielleicht mehrere ausprobieren. Glaube mir dein Umfeld weiß oft mehr von dir und die wissen oft lange schon Bescheid. Man muß damit leben lernen mit dem Umgang ohne Alkohol bei mir fragen sie auch immer warum nicht und es ist doch schon wieder lange her seit der Entzündung und so und ja man muss auch damit leben dass sie denken wenn ich nachfrage ob irgendwo alkohol drin ist oder ich kein kleines gläschen sekt trinke zum auf einen Anlass anzustossen dass ich doch Alkoholikerin war aber es ist mir langsam egal es geht um mich um meinen Körper. Oh je schon wieder ein Roman ich wünsche dir alles Gute und ja du musst in verbindung mit Kreon oder ähnlichem herausfinden was du verträgst. Es gibt Phasen da geht es besser und dann wieder weißt du nicht was jetzt falsch war weil du Probleme hast.
T A N J A
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Re: Angst

Beitrag von T A N J A »

Hallo erstmal vielen Dank für Euro Anteilnahme. Ich fühle mich alleine mit der Situation. Das mit dem Alkohol klappt gut ich hab kein Verlangen mehr. Das mit dem Umfeld da sprichst du mir aus der Seele. Vorallem wird man auch ausgegrenzt was ich schade finde. Egal es geht um mich und nur das ist wichtig. Man sieht auch wenn man nicht mehr trinkt wieviele selber schon ein Problem haben. Wahnsinn. Bloß kriegen die so einen Mist sicher nicht. Das mit meiner Familie ist sehr schlimm für mich sie haben immer auf mich eingeredet den Mist zu lasse. Da bricht ne Welt zusammen. Ich hatte soviele Probleme dadurch und hab es nie gecheckt. Ich habe allein Angst das sie mich verstoßen oder ich mir nur noch Vorwürfe gemacht bekomme. Schließlich hab ich noch ne Tochter wo ich denke Gott was bist du für ein Verantwortungsloser Mensch gewesen. Die Angst das meine Eltern sie großziehen müsse. Ich mach mich ja selber schon genug runter. Ja ich nehme kreon allerdings hab ich zwei Stärken 25.000 und 40.000. Es hieß zu jedem Essen eine. 🤔 Da geht's schon wieder los. Auch bei zwischen Mahlzeiten? Welche von denen stärken zu was ? Was darf ich essen und was nicht? Ich denke das muss man rausfinden oder? Ist ja nicht jeder gleich. Ich habe Panik was zu essen hab seit zwei Wochen 6 Kilo abgenommen nur weil ich nichts runter bekomme. Hab mir Bücher besorgt in dem einen steht dies und das vermeiden und in dem anderen steht viel spass damit. Bin echt nur irritiert. Ich hab immer so gerne gegessen 😢 was ich noch fragen wollte wie sieht es denn beruflich bei euch aus? Ich bin teils selbstständig und angestellt wenn das mit der Arbeit nicht mehr funktioniert was dann....?
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Lutz Otto
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Re: Angst

Beitrag von Lutz Otto »

LIebe Tanja,

ich hatte vor längerer Zeit mal einen Artikel verfasst, welcher heute aber immer noch aktuell ist:


Die Einnahme von Enzymen sollte man nicht "pauschalisieren". Sprich eine Verordnung wie 1-1-1 oder 2-2-2 zu den Hauptmahlzeiten ist oft sinnlos.
Neben der Regulierung des Blutzuckers produziert die Bauchspeicheldrüse auch Sekret welche u.a. folgende Funktionen übernimmt:

*Amylase - verdaut Kohlenhydrate
*Trypsin- Verdaut Eiweiße
*Lypase - verdaut Fette
( Das war die Kurzform)

Weil die Bauchspeicheldrüse in ihrer Funktion eingeschränkt ist, muss das " Ersatzenzym " jetzt die Funktionen übernehmen.
Die Einnahme von Verdauungsenzymen sollte den Umständen und vor allen den Mahlzeiten angepasst werden.
Als Faustregel gilt da : 1 gr. Fett = Einnahme von 2000 E Enzyme.
Ganz wichtig ist auch, dass die Einnahme der Enzyme verteilt während den Mahlzeiten erfolgen sollte. Nie vor oder nach dem Essen.
Also das "Sandswitch-Prinzip": Sprich. Ein paar Bissen-Kapsel- und wieder Nahrung und so weiter.
Solltest man Untergewicht, Durchfälle,Fettstühle beklagen zu haben, ergibt es Sinn die Einheiten der Enzyme zu erhöhen. Nicht ungeachtet sollten auch die Zwischenmahlzeiten bleiben, wie Eis, Kuchen, Joghurt etc..
Generell kann man die Enzyme nicht Überdosieren, sprich Überdosierung = Verstopfung. Langzeitschäden sind mit überhaupt nicht bekannt.
Oft macht man bei der Erstellung der Diagnose" kleine Rechenspiele" welche später fast aus dem " FF" beherrscht werden. Gerade am Anfang nutzte ich zur Berechnung z.B. die Packungsbeilagen.

Zudem möchte ich Dir anbieten, Ernährungsbroschüren in der Geschäftsstelle des AdP kostenlos abzufordern.
Die Mitarbeiterinnen dort sind gerne bereit, Dir einige Ernährungsbroschüren zuzuschicken.

Telefon: 0228 – 33889 251

Ich hoffe ich konnte erst einmal ein wenig helfen.
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorsitzender
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Henni
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Re: Angst

Beitrag von Henni »

Liebe Tanja, erstmal möchte ich dir für deine offene und mutiger Antwort danken. Ich kann verstehen, dass du dich alleine fühlst. Also was dein Hausarzt gesagt hat, ist unmöglich🙄

Warum solltest du denn bald mit einer chronischen Punkte sterben? Man kann doch heute sogar ohne Bauchspeicheldrüse leben wenn man regelmäßig Enzyme nimmt. Ich bin bei Professor Schmidt in Bochum in Behandlung und er ist eine Koryphäe in Sachen Bauchspeicheldrüse.... ich habe ihm tausendmal gefragt ob ich eine geringere Lebenserwartung mit der Krankheit habe und er hat es verneint. Man muss sich halt an die Regeln halten. Er meinte, wenn es ganz hart kommt, kann man halt auch ohne Bauchspeicheldrüse Leben. Es ist nervig halt ständig den Zucker zu kontrollieren und Enzyme einzunehmen aber man kann damit leben Punkt bist du schon in einem Fachzentrum? Ganz liebe Grüße und noch mal vielen Dank für deine Liebe Nachricht. Alkoholismus ist eine Krankheit genauso wie Depression oder Krebs. Toll dass du den Kampf gewonnen hast gegen das Gift❤️❤️

Lg Henni
T A N J A
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Registriert: 20. April 2022, 15:49

Re: Angst

Beitrag von T A N J A »

Hallo Henni,
Schön von dir zu hören. Wie geht es dir? Wie kommst du klar seit du in Bochum warst? Mich würde echt interessieren ob es hier jemand gibt bei dem die Bauchspeicheldrüse schon gar nicht mehr funktioniert. Ich bin zur Zeit in Heidelberg. Nächsten Monat die Endoskopie und dann das Gespräch wie es weiter geht. Ich bin nicht gerade guter Dinge da ich Diabetes habe obwohl der Teil der Bauchspeicheldrüse noch funktioniert. Gestern bekam ich den Arztbrief und es steht nichts aufbauende darin. Verkalkung im Kopf Überlagerung des Körpers dann die riesen Zyste usw. Ich google immer nach den Fachausdrücken. Wenigstens bilden sich die Zysten am Corpus zurück aber das wars auch schon. Ich sitze nur noch bei den Ärzten. Muss zur Ernährungsberatung und der Kardiologe Weiss nicht woher meine herzattacken kommen. Dann halt immer die depressiven Phasen und der Hass auf mich selbst das ich echt ein schönes Leben gehabt hätte. Ich finde keinen Psychologen geschweige einen anderen Hausarzt. Ich mache viel mit Heilpraktik und Nahrungsergänzungsmitteln. Man klammert sich irgend wie an jeden Strohhalm. Die Ärztin in der Klinik sagte auch das wenn man sich an die Regeln hält damit leben kann. Bloß wie lange und ist das leben noch lebenswert. Ich glaub nicht so recht daran. Warum die hohe Statistik? Dann ist Krankheit echt übel das merk ich ja selber. Ich hab gute Phasen zur Zeit und Panik vor den schlechten. Zur Zeit kann ich noch fast alles essen. Nehme kreon und komm ganz gut zurecht damit. Das wäre so mein Untergang jetzt nicht mehr alles essen zu können. Nicht rauchen nicht trinken und dann nicht mal mehr essen. Ich merke das es mir schwer fällt noch was positives zu sehen. Mein Mann nimmt alles nichts so ernst obwohl er mit in Heidelberg war. Meine Familie weiß immer noch nichts. Ist auch besser so man bekommt echt keine Unterstützung von der Familie oder vom Umfeld weil sie es nicht verstehen. Ich habe Angst vor einer OP Heidelberg meinte eventuell den befallenen Teil zu entfernen. Ich habe gefragt ob es notwendig ist weil man kann es ja nicht aufhalten und dann fehlt mir die komplette Verdauung. Die Antwort war wir warten die Endoskopie ab. Ich meine eine Garantie gibt es für gar nichts und solange es so geht möchte ich noch alles so lassen außer es sei doch was bösartiges im Anmarsch. Hast du einen Internisten der dich betreut zur Zeit? Ich lenke mich zur Zeit mit viel Arbeit ab immer im Hinterkopf das ich irgendwann nicht mehr kann. Die Ärztin in Heidelberg meinte ich hab ein wahnsinns Kopf Problem. Teilweise kam ich mir dort vor als wäre ich wegen einer harmlosen Blinddarm OP dort. Was meine Hausärztin so gesagt hat und dann wie das in Heidelberg lief. Ich denke immer an ihre Worte das ich elend sterben werde und warum sollte sie sowas sagen wenns nicht so wäre. Schließlich ist sie Internist. Naja diese Gedanken begleiten mich Tag täglich. Klar mach ich das Beste daraus und versuche mich nicht hängen zu lassen. Auf jeden Fall schön das du geschrieben hast. Vielleicht hast du ja noch ein paar Tipps für mich wie du so alles meisterst. Ich verirre mich öfters mal im forum und lese von andern. Man ist einfach alleine mit dem scheiß. Ich kenne niemanden mit sowas und fast jeder kennt die Krankheit nicht. Nur Krebs eben. Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende. Gruß Tanja
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Angst

Beitrag von DOKASCH »

Hallo Tanja,
ich habe deine Anfangsgeschichte nochmals gelesen und denke dass du über eine Suchtberatung vielleicht an einen Psychologen kommst . Wenn du schreibst dass du vorher doch etliches an Alkoholkonsum hattest hast du wahrscheinlich den Medikamentösen Entzug hinter dir aber nicht den phsychischen und der überfällt dich jetzt mit Problemen die du vorher vielleicht weggetrunken hast ? Ja man steht in der familie meist allein aber ich muß auch selbst sorgen dass es mir gut geht da können die anderen nicht viel machen. Vielleicht kannst du in eine psyochosomatische Reha gehen. Ich kann mit meiner Erkrankung ganz gut leben und das Leben ist trotz mancher Einschränkungen sehr lebenswert für mich. Es gibt viele gute Dinge zu essen was man vertägt, klar ist es am Anfang der Erkrankung nicht einfach und es gibt immer wieder Zeiten wo man merkt dass man Krank ist aber ich tue alles was mir möglich ist um einen erneuten Schub zu verhindern. Auch bei mir ist vieles eine Kopfsache aber zum Glück nicht mehr die Angst sondern einfach z.B. das Kochen jeden Tag , wie und was dass es abwechslungsreich, frisch ,saisongerecht und auf welche Art ich es für mich zubereiten kann.
Dorothea
Henni
Beiträge: 104
Registriert: 8. November 2020, 09:19

Re: Angst

Beitrag von Henni »

Hallo liebe Tanja, vielen Dank für deine Nachricht.

Mir geht es viel viel besser als zu der Zeit, wo ich die Nachricht verfasst habe. Ich hatte ganz ganz schlimme Angstzustände und Panikattacken und eine schwere Depression wegen der Diagnose chronische Pankreatitis und bin daraufhin in die Psychiatrie für 8 Wochen gegangen. Seitdem nehme ich Psychopharmaka und setze sie langsam wieder ab. Aber ich muss sagen, das hat mein Leben verändert. Mir geht es jetzt viel viel besser, nein mir geht es gut. Ich habe eigentlich gar keine Beschwerden außer manchmal etwas Druckschmerz auf der Bauchspeicheldrüse aber der Schmerz ist wirklich lächerlich. Ich musste was für mich tun. Und die Psychiatrie war leider nötig. Ich habe auch zwei kleine Kinder, zwei Töchter eine ist zwei und eine ist vier Punkt ich habe auch immer ständig Angst gehabt, dass sie ohne mich aufwachsen müssen. Ich bin in pankreaszentrum in Bochum und fühle mich dort gut aufgehoben. Ich werde von Professor Schmidt behandelt weil ich zum Glück Privatpatienten bin. Er ist so menschlich und super toll und hat einiges aus dem Kasten, ist eine Koryphäe in Sachen Bauchspeicheldrüse.

Ich glaube deine Hausärztin ganz und gar nicht. Warum solltest du an Mangelernährung sterben? Also ich bin keine Internistin aber ich halte ihr Kommentar für absolut schwachsinnig. es gibt auch viele Menschen die ganz ohne Bauchspeicheldrüse leben können. Die verhungern doch auch nicht. also das so eine Frau sich Internistin nennen darf, finde ich wirklich unmöglich.

Woher kommst du wenn ich fragen darf? Ich finde es gut, dass du in Heidelberg bist und ich drücke Dir ganz sehr die Daumen für die Endoskopie und natürlich für das Gespräch hinterher. Es wäre sehr schön, wenn du was von dir hören lässt und berichten würdest. Mach dir bitte nicht so viele Sorgen, ich weiß es ist nicht leicht sowas, aber es gibt Menschen bei denen ist die Bauchspeicheldrüse völlig kaputt und sie leben ohne Bauchspeicheldrüse, haben automatisch dann Diabetes und müssen Enzyme einnehmen, aber sie leben. Und ganz viele haben auch trotzdem ein schönes Leben. Das heißt natürlich nicht, dass deine Bauchspeicheldrüse sofort entfernt werden muss, ich spreche nur von der schlimmsten Situation.

Ich habe leider auch eine Sucht, ich habe Bulimie von daher kann ich dich so gut verstehen. Ich bin leider nur noch nicht trocken wenn man es so sagen kann und zerstöre meinen Körper weiter Punkt ich weiß wie schädlich es für meine Speiseröhre für den Magen und für die Bauchspeicheldrüse ist und ich schaffe es trotzdem nicht ganz loszulassen. Ist das nicht bescheuert? Vielleicht kommt meine chronische Bank restitis sogar durch die Kotzerei Punkt es ist echt schrecklich und ich war schon dreimal deswegen in der Klinik und eigentlich weiß ich alles aber ich schaffe den Absprung nicht vollkommen. Ich möchte das aber loswerden und kämpfe da für mich und für meine Familie und meine Töchter.

Hast du mittlerweile eine Selbsthilfegruppe gefunden? Es ist schlimm, wenn die Familie eine nicht unterstützt. Ich habe eine ganz tolle Familie, die immer hinter mir steht und mich unterstützt genauso wie Freunde. Ich habe einfach in der Hinsicht großes Glück gehabt. Wie sieht es bei dir mit Kontakten außerhalb aus Fragezeichen gibt es die und fühlst du dich wohl mit deinen Freunden und deiner Familie? Es ist das Schlimmste, wenn man sich alleine fühlt und dann noch depressive Phasen bekommt und sich selbst Vorwürfe macht.

Ach ja übrigens, du hast Recht die Statistik einer chronischen Pankreatitis ist sehr negativ. Aber jetzt habe ich mal ein paar Ärzte gefragt und weiß auch warum. Dort wird von Alkoholikern gesprochen die nach der Diagnose chronische Pankreatitis einfach weiter trinken und trotzdem noch süchtig sind. Denn über 90% der Menschen mit chronischer Pankreatitis trinken Alkohol und daher die schlechte Statistik. Vielleicht hilft dir das etwa. Ich wünsche dir alles alles Gute,
Deine Henni
T A N J A
Beiträge: 5
Registriert: 20. April 2022, 15:49

Re: Angst

Beitrag von T A N J A »

Hallo,
Danke für eure Beiträge und Ehrlichkeit. Ja ich habe mich damals an die Caritas gewannt und dachte das ich da geholfen bekomme allerdings wollten sie mir meine Tochter weg nehmen und mir das Jugendamt auf die Pelle setzen. Klar der Alki ist schließlich eine Gefahr. Wenn ich nicht gesagt hätte warum ich komme hätte man mir es nicht geglaubt. Naja zum Glück ging diese Beraterin in Rente und Corona rettete die Situation noch dazu. Der Termin in der Entzugsklinik wurde abgesagt. Letztendlich habe ich von allein aufgehört aber es stimmt was dokasch sagt nur der Körper ist clean. Mein Kopf nicht. Ich sehe vieles anders und bin schockiert über mich und auch die Menschen um mich herum. Ich habe tolle Eltern aber meine Mutter ist auch sehr krank und ich möchte soweit wie es geht sie mit meinem Kram nicht auch noch belasten. Meine Freunde haben einfach das Problem das sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Z. B das ich doch noch den Schnaps angeboten bekomme oder warum isst du das nicht. Auch wenn ich mal absagen muss weil es mir nicht gut geht sind die Reaktionen unterschiedlich. Viele verstehen es andere meinen ich will mich drücken. Früher hab ich mich gequält heute will ich das nicht mehr. Bin da aber nicht böse. Schlimmer ist das mein Mann ein emotionaler Krüppel ist und er alles verdrängt. Er soll mich nicht beweinen aber wenn ich Schmerzen habe wird das kommentiert mit" stell dich nicht so an " oder" wer soll das bitte machen "🙄 ich wünschte er hätte es mal. Deshalb ich habe keine Zeit zum sterben. Ich kann meine Tochter nicht allein lassen. Ich würde schon gern in eine Selbsthilfegruppe gehen und über eine Einweisung in eine Klinik hab ich auch schon nach gedacht. Ich werde die ganzen Untersuchungen mal abwarten und dann sieht man weiter. Noch was zu Henni ich find es toll das du so ehrlich bist und ich bin mir sicher das dass der Grund ist für die pankreatitis ist. Ich habe zwar keine Bulimie aber das mit der kotzerei kenne ich zu gut. Fühlte mich jahrelang unattraktiv und zu fett da hab ich um abzunehmen auch damit angefangen mir das essen raus zu holen. Danach bekam ich oft Schübe was mir jetzt erst bewusst wurde. Am Schluss lag ich wegen einer geplatzten varize in der Speiseröhre im Krankenhaus kurz vorm verbluten. Man sagt das kommt vom saufen aber ich habe keinen leberschaden. Bin mir sicher das es durch das ständige brechen kam. Noch so eine Baustelle um die ich mich kümmern muss. Die Ärzte glauben mir mittlerweile sowieso nicht das ich trocken bin. Immer dieser spitze Unterton " na wieviel haben wir denn wieder heute" aber dadurch finde ich wird man nicht mehr ernst genommen oder schlecht behandelt. Ich wohne übrigens in böhl-iggelheim ein kleines Kaff in der Pfalz. Jetzt geh ich erstmal nach Heidelberg und dann geht's weiter. Ich werde berichten. ☺️Ich wünsche euch noch schöne Pfingsten. Tanja
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Angst

Beitrag von DOKASCH »

Hallo Tanja, mein ältester Sohn wohnt auch in der Nähe von Landau. Eine sehr schöne gegend. Ich gehe in eine Angehörigengruppe (Alonym ) mein Mann ist noch nass und ich lerne für mich zu sorgen denn ein anderer tut es nicht. Auch du mußt lernen dass nur du für dich gutes tun kann. Deshalb ist es wichtig um trocken zubleiben dass du Kontakt zu einer Gruppe hast die dich verstehen und deshalb dir eher helfen können. Alleine trocken zubleiben ist schwer. Ich hatte nur einen im engen bekanntenkreis der es nur mit einer medikamentösen Entgiftung geschaft hat aber er und seine frau waren bis er gestorben ist ( alt ) in einer Blaukreuzgruppe. Gerade für dein Kind lohnt es sich dass du trocken und stabil bleiben kannst. Es gibt auch im Internet ein Alkoholforum wo ich finde sehr gut ist, da gibt es mehrere Untergruppen und da würdest du für dich bestimmt was finden. In Neustadt oder Speyer findet zum B.s. immer wieder unser Regionaltreffen statt und da gibt es bestimmt auch Gruppen für Betroffene. Es geht um dich , lerne wieder achtsam mit dir umzugehen andere können das nicht du hast die Selbstwerantwortung für dich . Dein Mann kann es nicht und will es nicht ( vielleicht aus Liebe ). Deine Ärztin war vielleicht deshalb so brutal dass du deinen Tiefpunkt erreichst und merkst dass es eine ernste geschichte ist. Alkohol ist ein tödliches Gift das mal länger oder kürzer braucht. Und ja wenn du nicht radikal damit aufhörst wirst du sterben auch an Mangelernährnug. Ohne hast du ein langes Leben vor dir . Ich bin ja in unserem bekanntenkreis die einzige als schon immer nur sehr sehr wenig Alkohol trinkend und jetzt ausgerechnet ich habe diese " Alkohol"krankheit bekommen. Für die anderen die gesund sind bededeutet dies ich brauch nicht aufzuhören , mir macht der Alk nichts und sie vergessen dass schon einige aus ihrem Kreis daran gestorben sind. Aktuell habe ich erfahren dass eine Bekannte mit der wir immer mal Kontakt hatten in dem Kreis an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und man ihr nur noch palliativ helfen kann. Tanja lass die Angst lebe für dich und dein Kind dein Kind hat es verdient dass du trocken bleiben kannst . Ich habe nur sehr wenig einschrenkungen und kann mit meinen Enkelkindern auch mal eis essen gehen oder zu Mc Donald . Bei Einladungen finde ich meißtens etwas das ich gut essen kann. Klar gestern ist es mir auch wieder passiert dass mein Mann mir gesagt hat ich müßte einen schnaps trinken weil es mir nicht gut ging obwohl er genau weiß wie weh er mir damit tut da er ja Bescheid weiß das ich nichts trinke und auch nicht darf. Aktuell muß ich gerade 2x am Tag ein Inhalatorspray mit Cortison benutzen und ich befürchte dass das mir die Magenbeschwerden macht. Ich wünsche dir gute 24 Stunden
Dorothea
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