„Plötzliches“ Pankreas Divisum??

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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quasimodo247
Beiträge: 27
Registriert: 6. September 2021, 10:14

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von quasimodo247 »

Und da haben wir wieder den Salat. Gehe morgen früh fix zum Blutabnehmen, weil ich garantiert wieder Pankreatitis habe. Ich habe es gewagt, ein paar Tage eher normal als fettarm zu essen. O.o
Zum Glück sind die Schmerzen echt aushaltende mit Tablette.
Bin sehr gespannt, was die Ärzte in Bochum im Januar dazu sagen.
KleinerSchrank
Beiträge: 334
Registriert: 16. August 2020, 19:42

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von KleinerSchrank »

Hallo,
und was haben deine neuen Werte ergeben?LG
quasimodo247
Beiträge: 27
Registriert: 6. September 2021, 10:14

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von quasimodo247 »

Lipase lag „nur“ bei 230. Das ist für meine Verhältnisse nicht viel, aber der Bauch schmerzt immer noch. Ich soll nächste Woche zur Kontrolle wiederkommen.
quasimodo247
Beiträge: 27
Registriert: 6. September 2021, 10:14

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von quasimodo247 »

Hallo, ich wollte kurz berichten, wie es in Bochum war. Eigentlich wäre der Termin erst Ende Jan. gewesen, aber gestern hat wohl jemand abgesagt und dann durfte ich heute schon kommen.

Ich war sicherlich 45 min beim Arzt drin. Er war sehr nett und hat sich richtig Zeit genommen, alle Befunde anzusehen und alle Fragen zu beantworten. Oft hat man ja das Gefühl, der Arzt sitzt auf heißen Kohlen und will einen schnell loswerden. Das war hier gar nicht so!
Ich versuche mal, stichpunktartig kurz zusammenzufassen:
  • Ursache: es wird wohl das Pankreas Divisum sein - warum ich noch nie Probleme hatte und jetzt plötzlich, kann man aber nicht genau sagen, evtl. durch ein Medikament ausgelöst (musste eine zeitlang Hormone nehmen), kann man im Nachhinein aber eh nicht mehr feststellen
  • weiteres Vorgehen: Anfang April gehe ich 2-3 Tage rein und sie machen nochmal ein MRT und eine Endosono, um sich die etwaigen Veränderungen des Pankreas durch die vielen Entzündungen der letzten 7 Monate anzusehen
  • je nach Ergebnis gibt's noch eine ERCP on top, aber nur, wenn man nicht gut sieht oder so
  • ich soll wieder etwas mehr Fett essen, aber mit Kreon unterstützen, da der Stuhlgang seit der fetten Entzündung im Oktober nicht der beste ist --> daher werden sie auch die Elastase messen; das wurde bisher noch nicht gemacht
  • gut möglich, dass ich mein Leben lang Probleme behalten werde; solange es aber nur 2-3 mal im Jahr und auch nur sehr moderat ist, würden sie nichts machen, also keinen neuen Stent o.Ä.
Ich fand das Gespräch sehr gut und auch aufschlussreich und bin gespannt, wie sich der Pankreas im MRT im April darstellt.

Ansonsten geht's mir ganz gut. Immer bissi Bauchdrücken, weicher Stuhlgang, aber ich hab Appetit und Lebensfreude und allgemeines Wohlbefinden. Insofern will ich nicht meckern. Nur Heiligabend das Raclette ohne Käse war echt traurig. LOL
quasimodo247
Beiträge: 27
Registriert: 6. September 2021, 10:14

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von quasimodo247 »

Hallo, ich wollte nur kurz von Bochum berichten.
Gestern war MRCP, Ultraschall und EKG. Vor 2 Stunden war die Endosono. Ergebnisse habe ich noch keine.

Was ich aber über Bochum sagen kann: alle, egal of Pflege-, Servicepersonal oder Ärztinnen, sind sehr sehr nett. Ich fühle mich gut aufgehoben. Vor allem nehmen sich alle viel Zeit für die Beantwortung von Fragen oder Sorgen.

Bisher bin ich mit den Behandlungen zufrieden. Jetzt müssen nur noch die Ergebnisse stimmen.
nilia
Beiträge: 3
Registriert: 20. April 2022, 19:07

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von nilia »

Hallo,

ich bin auch 36 und liege gerade im Krankenhaus wegen einer Pankreatitis. Bei mir wurde nun ein Pankreas Divisum festgestellt. Ich hatte bisher keine Probleme, die letzten Wochen leichte Bauchschmerzen nach dem Essen.

Morgen bekomme ich eine Papillenspaltung und dann soll ich entlassen werden. Es besteht bei mir der Verdacht, dass sich eine beginnende chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ausgebildet hat.

Gibt es bei euch hierzu Erfahrungen, ob sich das ggf. doch irgendwie wieder heilen lässt? Durch Ernährung, Bewegung und weniger Stress?

Ich fühle mich gerade sehr überfordert. Als ich mit den heftigen Bauchschmerzen in die Notaufnahme gekommen bin, haben mir alle gesagt es wären bestimmt Gallensteine...und nun das :(

Wie lange wart ihr nach so einer akuten Attacke krankgeschrieben? Man sagte mir eine Woche. Wäre eine längere Auszeit ggf. besser um die Entzündung etwas abklingen zu lassen?

Würdet ihr euch direkt vom Hausarzt in ein Pankreaszentrum überweisen lassen? Ich wohne in Köln. Gibt es dort ein Zentrum?

Danke und viele Grüße aus dem KH!
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von veritas »

Hallo nilia,

die Bauchspeicheldrüse kann leider nicht heilen - alles was kaputt geht bleibt kaputt. DIe Bauchspeicheldrüse kann sich allerdings ein bisschen an Gegebenheiten anpassen - ich hab zB im Laufe meines Lebens schon gut ein Drittel meines Gewebes verloren (durch Entzündungen), aber ich hab noch immer kein Diabetes und keine großen Probleme mit der Fettverdauung, weil meine Drüse sich gut angepasst hat und ich mich auch sehr bauchspeicheldrüsenfreundlich ernähre.

Gute Ernährung und weniger Stress sind aber bei chronischen Krankheiten immer sehr, sehr gut um den Verlauf zu verlangsamen. Mir geht es auch generell gleich mit der Drüse schlechter, wenn ich eine stressige Zeit habe.

Was für eine Arbeit hast du denn? Sitzt du nur am Schreibtisch oder ist es etwas Körperliches? Für eine Schreibtischarbeit wär ich ca. zwei Wochen krankgeschrieben und je nachdem wie anstrengend deine Arbeit körperlich ist dementsprechend länger.

Zu Köln kann ich nix sagen, weil ich Österreicherin bin. Ich war allerdings mal in Bochum zur Beratung, da habe ich mich sehr wohl gefühlt. Heidelberg fand ich sehr enttäuschend da ich dort trotz aller Bemühungen und über 20 Jahre Pankreatitis keinen Termin bekommen habe.
nilia
Beiträge: 3
Registriert: 20. April 2022, 19:07

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von nilia »

Liebe Veritas,

danke für deine Antworten. Deine Erfahrungen machen mir etwas Mut, dass ich es dann vielleicht zumindest schaffen kann das Ausmaß einzudämmen. Ich muss mich dann wohl jetzt damit auseinandersetzen, dass ich chronisch krank bin und mich darauf einstellen :(

Was wäre denn eine gute Ernährung? Hast du eine spezialisierte Ernährungsberatung bekommen? Oder gibt es hierzu gute Bücher?

Ich habe einen Schreibtischjob. Phasenweise ist es sehr stressig. Unter anderem auch mit Kollegen. Ich werde da Mal in mich gehen müssen, ob der aktuelle Arbeitsplatz ein zu großer Stressor für mich ist und dann eventuell neue Wege beschreiten müssen.

Den Hinweis mit der Krankschreibung nehme ich am Montag mit zu meinem Hausarzt, danke sehr :) Ich hoffe er kennt sich damit aus und weiß, was jetzt alles zu veranlassen wäre.

Wenn du auch das Pankreas Divisum hast, wie wurde dies bei dir behandelt? Brauchtest du eine Operation? Wie wurde es bei dir festgestellt?

Eine Frage hätte ich noch, ich habe gelesen, dass viele Gewicht verlieren. Bei mir ist es eher das Gegenteil. Ich habe in den letzten 1,5 Jahren bestimmt 15 bis 20 Kilo zugenommen. Vor dem Lockdown bin ich dreimal die Woche von der Arbeit 12 km nach Hause gefahren. Und trotzdem habe ich so massiv zugenommen. Ich dachte immer es liegt an meiner Schilddrüse, habe eine Unterfunktion. Jetzt frage ich mich, ob es hier einen Zusammenhang mit der Bauchspeicheldrüse geben könnte.

Viele Grüße
veritas
Beiträge: 447
Registriert: 29. Juli 2016, 10:58

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von veritas »

DIe Ernährung der Bauchspeicheldrüse ist sehr individuell, das ist leider auch oft ein Stolperstein für alle, die involviert sind. Was der Eine gut vertragt ist für den Anderen ein Anlass, um den Krankenwagen zu rufen. Die zwei großen absoluten No-Go's sind allerdings Alkohol (am besten hört du vollständig damit auf) und Fett (also so wenig Fett wie möglich essen). Je einfacher verdaulich desto größer ist die Chance, dass du es gut vertragst - also Koffein, scharfes Essen, schweres Essen, etc. bereiten sehr oft Probleme, es kann aber auch sein, dass es bei dir anders ist.

Ich hab auch ein Pankreas Divisum - dazu allerdings eine kalzifizierende Pankreatitis, also ich hab Bauchspeicheldrüsensteine. Es ging also immer in erster Linie darum die Steine zu entfernen, die vor allem bei der Papille große Probleme machen. Ich hatte auch schon drei oder vier Stents drinnen - die kann ich allerdings nicht ausstehen. Ich habe nächste Woche meine erste richtige Operation (davor hatte ich immer nur endoskopische Eingriffe), bei der wird das Pankreas Divisum dann glaub ich auch aufgelöst.

Und ja, normalerweise ist bei Bauchspeicheldrüsenproblemen die Fettverdauung gestört, weswegen man an Gewicht verliert. Ich hab das in den ersten Jahren auch gehabt und dann aber plötzlich angefangen an Gewicht zuzunehmen und ich bin jetzt auch leicht übergewichtig, was wohl sehr, sehr ungewöhnlich ist (wie mir alle Ärzte großartigerweise immer mitteilen müssen). Aber bei mir scheint die Fettverdauung einfach trotz allem gut zu klappen. Bei dir ist es wohl auch so, dass deine Fettverdauung keinen Schaden davon genommen hat und die Bauchspeicheldrüse genug Enzyme dafür produziert.
Noch konnte mir keiner der Spezialisten erklären warum das bei mir anders ist als bei Anderen und ich bin mir sicher, dass sie glauben, dass ich mich einfach furchtbar ernähre - und ich hab tatsächlich sehr viel Appetit, wobei ich schon glauben kann, dass es da irgendeinen Zusammenhang mit einem gestörten Zuckerhaushalt oder sowas gibt. Oder ich bin am Ende einfach doch nur verfressen :D
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: „Plötzliches“ Pankreas Divisum??

Beitrag von DOKASCH »

Hallo Nilia, ich kann veritas Information 1 zu 1 befürworten, auch ich gehöre zu denen die nur während einer akuten Entzündung abnehmen. habe leichtes Übergewicht wieder und irgendwo ist bei mir die Angst da vor dem abnehmen da ich bei der letzten Entzündung 10 kg abgenommen habe ( die aber wieder drauf sind ) und ich Angst habe wenn es zu einem größeren Eingriff kommen würde ich zu sehr abnehmen würde und ich keine Kraft hätte. Blödsinnige Gedanken aber ich war vor jahrzehnten schon mal kurz vor der Magersucht . Bei der letzten Enzündung hat der Oberarzt damals auch gemeint dass wenn es nicht besser wird oder ich es wieder bekomme von Papillenspaltung. Ich war in Heidelberg damals danach und die haben nur die Diagnose bestätigt und mich an mein Krankenhaus zuhause überwiesen wenn was wäre oder die Punktion der Zysten damals. Bei der ernährung habe ich mich an den Plan von Heidelberg gehalten ,man kann ihn übers Internet runterladen der von einer Pankreasop ausgeht. Sonst vie veritas beschrieben. Hatte auch um eine ernährungsberatung bei der Krankenkasse gebeten aber auch die kannte sich nicht aus und hat mir das erzählz was ich schon wußte. Ich war mal ca. 4 wochen krank geschrieben das war nach einer leichteren Form ( etwas weniger schmerzhaft das heißt die üblichen schmerzmittel haben geholfen und ca.1 Woche KH ) aber ich war lange fast ein halbes Jahr sehr schnell müde und kraftlos. Das letzte Mal war ich davor schon krank geschrieben mit Reha wegen Rücken ,dann kam die schwere Pankreatitis 1 Tag vor eingliederung , hätte dann danach ca. nach 3 Monaten von der Krankenkasse aus wieder arbeiten sollen was ich da noch nicht konnte habe da Wiederspruch eingereicht und mußte zum med. Dienst . Habe zum Glück meine eigenen Unterlagen vom KH dabei ( die hatten sie nähmlich nicht wie sich herausstellte ) und da sagte die Ärztin so könnte ich nicht arbeiten und ich wurde krank geschrieben bis ich ausgesteuert wurde. Ich muß dazu sagen dass ich nicht mehr lange zur Regelrente hatte. Ich habe danach noch ein Jahr ALG 1 bekommen. Ich hatte somit Glück was meine berufstätigkeit ergab.
Dorothea
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