Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Pame
Beiträge: 62
Registriert: 18. Dezember 2021, 14:39

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von Pame »

Hallo Hagemax

Das ist super. Freut mich! Habe ich so auch noch nie gehört.
Habe die Ernährung natürlich auch umgestellt und nehme auch noch ein paar Nahrungsergänzungen.
Wenn die Bildgebung im September nichts neues Auffälliges ergibt, werde ich hoffentlich auch wieder ruhiger.

Liebe Grüsse,
Pame
Henni
Beiträge: 104
Registriert: 8. November 2020, 09:19

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von Henni »

Hallo Pame.

Inwieweit hast du deine Ernährung umgestellt? Ich kann es absolut verstehen mit der Angst, ich bin auch so ein Angsthase. Ich finde es toll, dass du psychologische Hilfe in Anspruch genommen hast. Hilft dir das? ganz liebe Grüße Henni
Pame
Beiträge: 62
Registriert: 18. Dezember 2021, 14:39

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von Pame »

Liebe Henni

Bei der Ernährung bin ich noch am Ausprobieren und Testen. Aber vereinfacht: Mehr pflanzlich, Gemüse und Obst (vor allem Beeren), weniger Fleisch, vor allem rotes und weniger verarbeitete Produkte. Und nicht zuviel Kohlehydrate. Bei Süssem konnte ich Zum Glück schon immer Widerstehen. Was ich mag, ist Schokolade und da nehm ich nun einfach die Dunkle. Bei Fetten auf Gesunde achten (vor allem Omega 3).

Ja, die psychologische Unterstützung hilft mir. Es ist noch nicht alles gut, aber es hilft. Es geht halt auch um Themen, warum ich so Angst habe vor dem Tod. Klar hat man das. Mit 50 ist man noch nicht bereit. Und dennoch: Sterben müssen wir alle. Und damit befasse ich mich auch zum ersten Mal im Leben, auch wenn ich hoffentlich noch viele Jahre habe. Ein Buch, dass ich dazu wärmstens empfehlen kann: "Das Antikrebs Buch" von David Servan-Schreiber. Er war Psychiater und bei ihm wurde mit 30 ein Glioblastom diagnostiziert. Er hat damit aber noch sehr viele Jahre gelebt und zeigt in seinem Buch neben Ernährung etc. wie er auch mental mit der Diagnose umgegangen ist. Das Buch ist sehr gut geschrieben, ist wissenschaftlich und man kriegt auch viele Gedanken mit zum Umgang mit der Angst vor Krebs.

LG
Pame
wasistes
Beiträge: 781
Registriert: 7. Februar 2018, 13:06

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von wasistes »

Pame hat geschrieben: 27. Mai 2022, 08:04 Liebe Henni

Bei der Ernährung bin ich noch am Ausprobieren und Testen. Aber vereinfacht: Mehr pflanzlich, Gemüse und Obst (vor allem Beeren), weniger Fleisch, vor allem rotes und weniger verarbeitete Produkte. Und nicht zuviel Kohlehydrate. Bei Süssem konnte ich Zum Glück schon immer Widerstehen. Was ich mag, ist Schokolade und da nehm ich nun einfach die Dunkle. Bei Fetten auf Gesunde achten (vor allem Omega 3).

Ja, die psychologische Unterstützung hilft mir. Es ist noch nicht alles gut, aber es hilft. Es geht halt auch um Themen, warum ich so Angst habe vor dem Tod. Klar hat man das. Mit 50 ist man noch nicht bereit. Und dennoch: Sterben müssen wir alle. Und damit befasse ich mich auch zum ersten Mal im Leben, auch wenn ich hoffentlich noch viele Jahre habe. Ein Buch, dass ich dazu wärmstens empfehlen kann: "Das Antikrebs Buch" von David Servan-Schreiber. Er war Psychiater und bei ihm wurde mit 30 ein Glioblastom diagnostiziert. Er hat damit aber noch sehr viele Jahre gelebt und zeigt in seinem Buch neben Ernährung etc. wie er auch mental mit der Diagnose umgegangen ist. Das Buch ist sehr gut geschrieben, ist wissenschaftlich und man kriegt auch viele Gedanken mit zum Umgang mit der Angst vor Krebs.

LG
Pame
Hallo Pame

Vielen Dank für deinen Beitrag! Als ich 2018 erkrankt bin, hatte ich auch panische Angst vor Krebs, eben aufGrund meiner Symptome (Gewichtsverlust, Nachtschweiß, vergrößerte Lymphknoten, veränderte Blutwerte).
Als medizinischer Laie habe ich mir schnell eingeredet, dass alle Symptome und Befunde eindeutig bedeuten müssen, dass das Karzinom in mir schlummert.
Ich bin von Arzt zu Arzt, Klinik zu Klinik, einer Untersuchung zur nächsten gerannt.
Tatsächlich war ich krank, aber nicht mit der Diagnose die ich mir selber gestellt hatte.
Ich denke das man nicht vergessen sollte, das so eine Diagnosestellung immer noch in die Hände eines ausgebildeten Mediziners gehört.
Was mir geholfen hat aus dieser Angstspirale rauszukommen (die teilweise echt heftig war und psychisch behandlungsbedürftig!) war mir zu sagen:

1. Ich möchte die Krankheit, egal welche es ist als Herausforderung ansehen aber nicht als etwas, was mich in meine Knie zwingt, den es ist mein Leben und ich
2. Bestimme darüber wie ich mit meinem Leben SELBSTBESTIMMT umgehe, selbst wenn es eine maligne Erkrankung wäre die mich in wenigen Monaten oder Jahren dahin rafft, möchte ich die verbleibende Lebenszeit nicht mit Ängsten plagen sondern die Zeit genießen und das beste daraus machen.

Mit dieser Einstellung habe ich dann einen besseren Umgang mit der Erkrankung finden können - den Seele und Körper müssen eine Einheit bilden wenn man gesund werden möchte.

Was auch helfen kann vor der Krebsangst ist sich die nüchternen Statistiken vor Augen zu führen:

1. Wieviele Patienten mit einer Pankreaserkrankung bekommen den Krebs (es sind unter 10%)
2. Wieviele Patienten in meiner Altersklasse bekommen den Pankreaskrebs (die Chance im Lotto zu gewinnen ist höher)
3. Wie hoch ist die Sensitivität und Spezifität einer Untersuchung z.b. eines MRCPs oder einer Endosono um eine Raumforderung über 8 mm zu erkennen (es sind annäherend 100%!)
4. Können meine Beschwerden wirklich von einem Krebs herrühren? Der Pankreaskrebs heißt nicht umsonst der Silent-Killer weil in den meisten Fällen Beschwerden wie Schmerzen erst auftreten, wenn er bereits inoperabel, mindestens über 2 cm groß ist, oder Metastasen gebildet hat.
Wenn dann die Bildgebung nichts zeigt ist es sehr wahrscheinlich kein Krebs.
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Pame
Beiträge: 62
Registriert: 18. Dezember 2021, 14:39

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von Pame »

Lieber Wasistes

Du bringst es mit deinen zwei Punkten zum mentalen Umgang mit der Angst auf den Punkt. Diesen Weg möchte ich auch versuchen zu gehen. Es wird weiterhin Momente der Angst geben. Das ist auch normal, wenn man gerne lebt. Aber selbst wenn man eine lebensbedrohliche Diagnose kriegt, bringt es nichts, wenn einen die Angst auffrisst. Da habe ich grössten Respekt vor all den Menschen, die es schaffe, damit umzugehen, auch hier im Forum. Und ich denke, es kann einem auch etwas Sicherheit geben, dass man es auch schaffen würde.

Bei mir ist das Alter halt etwas höher als bei dir. Da steigt die Chance schon, dass Zellen entarten können (erst recht, wenn man ein paar Lifestyle Risiken wie Rauchen in der Vergangenheit hat). Und die Bildgebung ist glaube ich recht komplex, wenn man auch entzündliche Veränderungen in der BSD hat. Hier zwischen noch gut und bösartig zu unterscheiden, ist offenbar nicht ganz einfach. Das macht Krebs in der BSD (neben dem, was du schreibst) auch so fies: Wenn man ihn in der Bildgebung erkennt, fängt er häufig schon an zu streuen. Aber ja, mit einer Pankreaskrkrankung haben wir immerhin den Vorteil, dass man bei uns genau hinschaut und wir auch die Symptome kennen und rasch reagieren würden, wenn sich etwas verändert.

Liebe Grüsse,
Pame
Henni
Beiträge: 104
Registriert: 8. November 2020, 09:19

Re: Die Angst vor BSDK bestimmt mein LEBEN!

Beitrag von Henni »

Liebe Pame,

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Ich habe schon mal von dem Buch gehört, aber mich nicht weiter befasst weil es mit Krebs zu tun hatte und ich ja so schreckliche Angst davor habe. Aber wenn du sagst, dass es so gut sein soll und dir geholfen hat, dann werde ich es mir demnächst wahrscheinlich auch mal zulegen😃 vielen Dank für den lieben Tipp.

Wie schön, dass dir die psychologische Hilfe geholfen hat. Ich selbst war acht Wochen in der Psychiatrie weil ich so schreckliche Ängste und Panikattacken hatte dass nichts mehr mich halten konnte. Ich habe zwei wundervolle Töchter und war nicht in der Lage, mich um sie zu kümmern weil ich nur mit mir selbst und mit meinen schrecklichen Gedanken beschäftigt war. Es war schlimm. Ich hatte sogar schon mal einen Termin beim Onkologen weil ich der festen Überzeugung war, dass ich irgendwo Krebs habe🙄 aber wie der tolle Professor der mich betreut immer zu mir sagt, von Krebs wollen wir hier überhaupt nicht sprechen und ich bin mir sicher, dass es bei dir ähnlich der Fall ist. Wann hast du noch mal deine nächste Untersuchung? Es ist schrecklich, wenn man von Befund zu Befund lebt, also von Untersuchung zu Untersuchung. ich kenne das so gut....
Was würde dich in deiner jetzigen Zeit beruhigen oder was müsste man dir sagen damit es dir besser geht? Vielleicht kannst Du noch mal deinen Hausarzt kontaktieren und mit ihm sprechen? Aber vielleicht geht es dir momentan auch nicht so schlecht und ich male den Teufel an die Wand🤣

Mir geht es zum Glück besser, die Therapie hat mir geholfen und ich versuche an schöne Sachen zu denken und habe viel Ablenkungen durch meine zwei Mädels, sie sind erst zwei und vier Jahre alt.

Ganz liebe Grüße Henni
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