"Krebs als chronische Erkrankung"...

Dieser Bereich ist für Beiträge reserviert, deren Thematik nicht unmittelbar mit der Bauchspeicheldrüse im Zusammenhang stehen muss. Oft spielen aber andere Faktoren in diese Erkrankung hinein, über die hier frei diskutiert werden kann.
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nathalie
Beiträge: 53
Registriert: 12. September 2013, 14:51

"Krebs als chronische Erkrankung"...

Beitrag von nathalie »

Darf ich hier ein ungewohntes Thema anschneiden?
In Österreich hat vor einigen Monaten eine bekannte geschätzte Politikerin gemeinsam mit ihrem Arzt in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie die Diagnose Krebs bekommen hat, aber weiter arbeiten wolle. Welchen Ca, sagte sie nicht. Der Arzt, ein sehr renommierter Mann, sprach dort vor Journalisten davon, das Krebs mittlerweile in vielen Fällen zu einer chronischen Krankheit geworden sei. Das klang zuversichtlich und optimistisch. Neun Monate später ist die Politikerin tot, wie eine Zeitung "enthüllt", hatte sie BspdrCa, starb letztendlich an einem Infekt.
Der Grund, warum ich das schreibe, ist, dass mir dieser Ausdruck "Ca als chronische Krankheit" im Kopf herumgeht. Stimmt sicher schon bei vielen Ca-Arten, gottseidank, aber bei BspdrCa? Wohlgemerkt, der Arzt hatte nie gesagt, welchen Ca die Politikerin hat und hatte seine Aussage auch nie explizit auf BspdrCa bezogen. Andererseits hat er doch genau auf der Pressekonferenz diesen Chronisch-Begriff verwendet.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Hoffnung und Optimismus und eine positive Sicht der Dinge sind ganz ganz wichtig und nötig, ich selbst bin grosser unbedingter Verfechter des "Wunder sind möglich-Gedankens" und des Niemals-aufgeben" und es gibt ja auch reale Überlebenschancen. Aber BspdrCa würde ich jedenfalls nicht als chronische Krankheit bezeichnen. Zu viele Menschen mussten zu schnell gehen. Ich finde, vor allem wenn Nichtbetroffene anfangen diese Bezeichnung zu verwenden, verharmlosen bzw missverstehen sie auf unzulässige Weise.
Vielleicht hat die Zeitung ja auch eine Falschmeldung gegeben und es war nicht BspdrCa.

Übrigens war aus diesem Anlass auch zu lesen, dass bei BspdrCa nach zehn Jahren 20,3 Prozent der Frauen und 16,6 Prozent der Männer noch leben. Der gefährlichste Krebs sei LeberCa, nicht BspdrCa. Ist das wissenschaftlich fundiert?
Hm. So, das wollte ich einfach nur mal loswerden.
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Karl-Josef
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Registriert: 8. März 2008, 16:54
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Re: "Krebs als chronische Erkrankung"...

Beitrag von Karl-Josef »

Hallo Nathalie,

bei mir wurde der BSpdCA im Februar 2007 diagnostiziert und Anfang Mai 2007 wurde ich gewhippelt.

Danach 6 Monate Chemo, im Jahre 2008 ging es langsam aufwärts.

Was habe ich besonderes getan?

Ich habe sofort mit der stressigen Arbeit aufgehört, der ich damals die Schuld gab (ich war 60). Im Sommer 2008 bin ich einem Sportverein beigetreten und habe mich dem Boulespiel verschrieben. Bin dadurch sehr viel an der frischen Luft und mit vielen Menschen zusammen. Inzwischen Spiele ich Liga und Meisterschaften und bin auch Schiedsrichter geworden.

Ich mache viele Dinge, die mir Spaß machen, denke positiv und vermeide möglichst jeden Stress. Auch ernähre ich mich gesünder als früher.
Natürlich hat auch meine überaus positiv denkende Familie mir sehr geholfen und mich oft genug in den Allerwertesten getreten, wenn ich mal einen Durchhänger hatte.
Aber auch der AdP hat mir immer wieder geholfen, die depressiven Phasen los zu werden.

Ob dies alles dazu beigetragen hat, dass ich das CA nun schon mehr als 7 Jahre hinter mich gelassen habe weiß ich nicht, sehe es aber einfach mal so.

Mir geht es ziemlich gut und freue mich über jeden Tag, der mir nach dem 8. März 2007 geschenkt wurde.

Schöne Grüße und alles Gute

Karl-Josef
Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern
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