Hallo zusammen,ich habe Mal wieder eine Frage an Euch die mich beschäftigt.
Wieso ist ein niedriger Elastase-Wert ein Indikator für eine schlecht funktionierende Bauchspeicheldrüse und ein niedriger Lipase-Wert nicht?Beide Enzyme werden doch in der BSD produziert🤔
Wieso wird einem niedrigen Lipase-Wert so wenig Achtung geschenkt,man spricht immer von hochen Werten.Haben also niedrige keine Bedeutung,wie kann das sein🤔
Kann mich vielleicht einer aufklären der mehr Ahnung hat als ich?Ich wäre Euch sehr dankbar!
Viele liebe Grüße
Elastase als Indikator für die Funktion der Bauchspeicheldrüse?
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Re: Elastase als Indikator für die Funktion der Bauchspeicheldrüse?
Die Elastase ist ein Verdauungsenzym, dass für die Verdauung von Proteinen benötigt wird und im Darm stabil bleibt. Bei gesunder Verdauung wird genügend gebildet und dementsprechend ist der Wert im Stuhl auch über 500 Mikrogramm/Gramm Stuhl. Werte unter 200 deuten darauf hin, dass etwas mit der BSD nicht stimmen könnte, da eventuell nicht genügend gebildet wird. Wenn das in mehreren Messungen so ist, spricht das stark für eine Epi.
Lipase ist ein Enzym, das im Darm für die Spaltung von Fetten gebraucht wird. Das gehört normalerweise nicht ins Blut, bzw. kommt dort nur in sehr geringen Mengen vor. In der Regel werden bei gesunden Menschen zwischen 13-60 U/L gemessen. Das wird dann als Referenzbereich bezeichnet. Wenn die Werte stark dadrüber sind, spricht das dafür, dass möglicherweise irgendwas nicht stimmt, da die eben nicht im Blut vorkommen sollten. Werte unterhalb des Referenzbereiches sind dagegen fast immer bedeutungslos.
Der Referenzbereich wird statistisch aus den Werten bestimmt, die bei gesunden Menschen gemessen werden. Da wird das 95 % Perzentil genommen - also der Bereich in dem 95 % der gesunden Personen liegen. Das heißt, sofern die Werte innerhalb der Referenzbereiche liegen, deuten sie nicht darauf hin, dass etwas nicht stimmt.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Werte außerhalb des Referenzbereiches automatisch für eine Erkrankung stehen. 5 % der gesunden Personen haben Messwerte da drüber, oder drunter, sind aber trotzdem gesund. Innerhalb des Referenzbereich sind eben alle Werte okay, nicht das obere Ende ist das Ziel.
Sowieso sind solche Laborwerte immer nur ein Indikator und kein sicheres Mittel zur alleinigen Diagnose. Daher soll die fekale Elastase z.B. auch dreimal aus festem Stuhl bestimmt werden, um einen verlässlichen Wert zu erhalten.
Zusammenfassung: Elastase soll im Stuhl sein, daher hoch gut, niedrig schlecht. Lipase soll nicht im Blut sein, daher niedrig gut und hoch schlecht.
Lipase ist ein Enzym, das im Darm für die Spaltung von Fetten gebraucht wird. Das gehört normalerweise nicht ins Blut, bzw. kommt dort nur in sehr geringen Mengen vor. In der Regel werden bei gesunden Menschen zwischen 13-60 U/L gemessen. Das wird dann als Referenzbereich bezeichnet. Wenn die Werte stark dadrüber sind, spricht das dafür, dass möglicherweise irgendwas nicht stimmt, da die eben nicht im Blut vorkommen sollten. Werte unterhalb des Referenzbereiches sind dagegen fast immer bedeutungslos.
Der Referenzbereich wird statistisch aus den Werten bestimmt, die bei gesunden Menschen gemessen werden. Da wird das 95 % Perzentil genommen - also der Bereich in dem 95 % der gesunden Personen liegen. Das heißt, sofern die Werte innerhalb der Referenzbereiche liegen, deuten sie nicht darauf hin, dass etwas nicht stimmt.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Werte außerhalb des Referenzbereiches automatisch für eine Erkrankung stehen. 5 % der gesunden Personen haben Messwerte da drüber, oder drunter, sind aber trotzdem gesund. Innerhalb des Referenzbereich sind eben alle Werte okay, nicht das obere Ende ist das Ziel.
Sowieso sind solche Laborwerte immer nur ein Indikator und kein sicheres Mittel zur alleinigen Diagnose. Daher soll die fekale Elastase z.B. auch dreimal aus festem Stuhl bestimmt werden, um einen verlässlichen Wert zu erhalten.
Zusammenfassung: Elastase soll im Stuhl sein, daher hoch gut, niedrig schlecht. Lipase soll nicht im Blut sein, daher niedrig gut und hoch schlecht.
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Re: Elastase als Indikator für die Funktion der Bauchspeicheldrüse?
Sehr gute und verständliche Erklärung. Erfährt man dann hier im Forum, leider nicht bei den Ärzten !!!
Danke
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Re: Elastase als Indikator für die Funktion der Bauchspeicheldrüse?
Aber echt...Respekt und Anerkennung...das habe sogar ich verstanden ;)
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Re: Elastase als Indikator für die Funktion der Bauchspeicheldrüse?
Keksdose hat geschrieben: ↑30. April 2025, 00:50 Die Elastase ist ein Verdauungsenzym, dass für die Verdauung von Proteinen benötigt wird und im Darm stabil bleibt. Bei gesunder Verdauung wird genügend gebildet und dementsprechend ist der Wert im Stuhl auch über 500 Mikrogramm/Gramm Stuhl. Werte unter 200 deuten darauf hin, dass etwas mit der BSD nicht stimmen könnte, da eventuell nicht genügend gebildet wird. Wenn das in mehreren Messungen so ist, spricht das stark für eine Epi.
Lipase ist ein Enzym, das im Darm für die Spaltung von Fetten gebraucht wird. Das gehört normalerweise nicht ins Blut, bzw. kommt dort nur in sehr geringen Mengen vor. In der Regel werden bei gesunden Menschen zwischen 13-60 U/L gemessen. Das wird dann als Referenzbereich bezeichnet. Wenn die Werte stark dadrüber sind, spricht das dafür, dass möglicherweise irgendwas nicht stimmt, da die eben nicht im Blut vorkommen sollten. Werte unterhalb des Referenzbereiches sind dagegen fast immer bedeutungslos.
Der Referenzbereich wird statistisch aus den Werten bestimmt, die bei gesunden Menschen gemessen werden. Da wird das 95 % Perzentil genommen - also der Bereich in dem 95 % der gesunden Personen liegen. Das heißt, sofern die Werte innerhalb der Referenzbereiche liegen, deuten sie nicht darauf hin, dass etwas nicht stimmt.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Werte außerhalb des Referenzbereiches automatisch für eine Erkrankung stehen. 5 % der gesunden Personen haben Messwerte da drüber, oder drunter, sind aber trotzdem gesund. Innerhalb des Referenzbereich sind eben alle Werte okay, nicht das obere Ende ist das Ziel.
Sowieso sind solche Laborwerte immer nur ein Indikator und kein sicheres Mittel zur alleinigen Diagnose. Daher soll die fekale Elastase z.B. auch dreimal aus festem Stuhl bestimmt werden, um einen verlässlichen Wert zu erhalten.
Zusammenfassung: Elastase soll im Stuhl sein, daher hoch gut, niedrig schlecht. Lipase soll nicht im Blut sein, daher niedrig gut und hoch schlecht.
Hallo Keksdose,vielen Dank für deine ausführliche Erklärung und deine Zeit!
Jetzt ist es für mich nachvollziehbar.Nur eins verstehe ich trotzdem nicht.Wenn Lipase nicht im Blut sein soll daher niedrig gut,wieso steht dann manchmal(habe ich auf einiger @ Seiten gefunden) dass niedrige Lipase in manchen Fällen doch ein Grund für eine Pankreas Pathologie sein kann.Wie ist das zu erklären,oder sind dann in dem Fall sehr niedrige Lipase Werte gemeint?🤔
Dann habe ich noch eine Frage an Dich,an welche Pankreaszentren hast du dich gewandt für die Zweitmeinung?
Ich habe eine E-Mail nach Bochum gesendet,leider kam nach einer Woche noch keine Antwort.Hast du vielleicht Tipps wie man am besten eine Zweitmeinung anfordert?
Viele Grüße und lieben Dank im Voraus