Verzweiflung wegen eventuell bevorstehender Whipple-OP

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Misto2024
Beiträge: 4
Registriert: 27. Mai 2024, 18:01

Re: Verzweiflung wegen eventuell bevorstehender Whipple-OP

Beitrag von Misto2024 »

Liebe Christa,

leider lese ich erst heute deine Anfrage und inzwischen bist du wahrscheinlich operiert und schon wieder zuhause. Ich bin 63 Jahre alt.
Meine pyloruserhaltende Whipple war Mitte Juni 2024 in Bochum als gesetzlich Versicherte, Chirurg Dr. Aghalarov. Er hat mir viel psychische Unterstützung gegeben allein dadurch, dass er jeden Morgen an meinem Bett stand, meine Drainagen (ich hatte eine Pankreasfistel,Grad B) untersucht hat und mir meine Fragen ausführlich beantwortet hat. Ich hatte verschiedene weitere Komplikationen, die auch mit deutlichen Schmerzen verbunden waren, u.a. eine Magenentleerungsstörung, die letztlich behoben wurde durch die Gabe eines Antibiotikums, das unmittelbar zu starken Kontraktionen des Magens geführt hat, sowie erhöhte Entzündungswerte,...

Der Rekonvaleszenzprozess war bei mir zumindest deutlich langwieriger als erwartet und die liegenden Drainagen (Fistel- und T-Drainage) waren sehr schmerhaft. Die letzte wurde erst 8 Wochen nach OP gezogen und danach konnte ich erst in Reha gehen (Bad Brückenau war ok., bin viel gewandert in herrlicher Natur, das Wetter hat mitgespielt; im Winter würde ich nicht gern dort sein müssen).

Es gab Komplikationen im weiteren Verlauf: die T-Drainage war nicht komplett entfernt worden, ein Rest verblieb unerkannt im Gallengang und hat mir Probleme gemacht. Ein Stent im Pankreashauptgang hatte sich zudem verselbständigt und war in einer Dünndarmschlinge gelandet und der Ausgang des Hauptpankreasgangs war verengt. Restmaterial wurde beides durch Endoskopie bzw. Enteroskopie im Klinikum Ludwigshafen bei Prof. Jakobs (sehr zu empfehlen!, ist allerdings privat, muss eine also zahlen, wenn gesetzlich versichert) entfernt. Das geschah allerdings erst fast ein Jahr nach OP, da es erst 8 Monate nach OP beim MRCP und CT in Bochum festgestellt worden war). Die Ärzte in Bochum hatten mir zu einer erneuten OP geraten, bei der eine weitere Scheibe des Pankreas abgeschnitten worden wäre.

Empfehlung also: Kontroll-CT und MRCP nicht erst 8 Monate (wie bei mir) nach OP machen lassen, sondern spätestens nach 6 Monaten.

Inzwischen: sind meine Pankreaswerte sowie Leberwerte nach wie vor außerhalb des Normbereichs und meine Stuhlelastase leider fast nicht messbar, hab ich heute erfahren (> 15µg/g), trotz normaler bis fester Stuhlkonsistenz bei Testnahme.

Es geht also weiter mit Komplikationen. Im Moment weiß ich noch nicht, was das Ganze nun bedeutet und was ich als nächstes machen muss. Habe heute einen Termin bei Prof. Jakobs angefragt.

Habe Fettstühle, aber durch Einnahme von Kreon bzw. Pankreatan in erhöhter Dosis und unter Öffnung der Kapsel kann ich zumindest mein Gewicht trotz der Fettstühle halten. Ich nehme Vit D zusätzlich ein, ebenso Calcium, und hatte wegen eines Vit B12 Mangels auch Vit.B-Spritzen bekommen. Durch die drohende Mangelversorgung wegen der behinderten Verdauung macht es wohl Sinn, die fettlöslichen Vitamine hin und wider zu testen.

Grundsätzlich aber geht es mir EIGENTLICH nicht schlecht.
Soweit von mir.

Ich hoffe, bei dir hat es deutlich weniger Komplikationen gegeben und wünsche dir alles alles Gute!

Heike
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