Z.N.Pankreatitis bzw. plötzlich doch chronische Pankreatitis? Ursache EBV AIP oder anderes? Viele Fragen
Verfasst: 29. September 2020, 18:13
Hallo,
ich habe gerade dieses Forum gefunden. Habe wahnsinnig viele Fragen und weiß leider nicht, an wenn ich mich jetzt am besten wenden soll.
Habe hier schon ein wenig gelesen, aber nichts passendes auf meine Situation gefunden.
Vielleicht hat ja der ein oder andere Betroffene hier noch eine Idee, was das ganze bei mir sein könnte, wohin ich mich wenden kann, etc.
Ich bin weiblich, 25 Jahre alt und im unteren Normal-/ bis leichtem Untergewicht. Habe nie geraucht und bis auf 2 Gläser Sekt in der Pubertät zum Ausprobieren auch nie Alkohol getrunken.
Bei mir fing alles 2016 an, als bei mir Morbus Crohn festgestellt worden ist. Leider ist das ganze etwas länger, aber zieht sich halt auch schon über 4 Jahre.
Im September 2016 hatte ich einen erneuten Schub vom Morbus Crohn. Dabei waren auch der Lipasewert schon minimal über der Norm 69+ (bei Ref. bis 60). Zu dieser Zeit nahm ich auch noch Azathioprin. Das könnte theoretisch als Nebenwirkung eine Pankreatitis machen. Wurde dann aber aufgrund des neuen Schubes schnell abgesetzt.
Im Oktober/November 2016 ging es mir dann plötzlich sehr schlecht. Heftige Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, etc. (dachte das kommt von einem erneuten Crohn Schub), Übelkeit (dachte es kommt noch vom Cortison, was ich gerade fast komplett ausgeschlichen habe, und Übelkeit ist ja eine bekannte NW), Schwindel, Schlappheit, Müdigkeit (dachte es kommt von einem erneuten Eisenmangel) und dazu ganz extrem Harndrang, so dass ich ständig aufs Klo lief und wahnsinnigen Durst, so dass ich mindestens 5 Liter Wasser am Tag trank.
Die Akutphase war so nach 1-2 Wochen vorbei, die diabetesassozierten Beschwerden (Durst/Harndrang) verschwanden komplett, die Verdauungsprobleme etc. waren noch vorhanden, aber rückläufig.
Ende November wurde dann Blut abgenommen. Ergebnis Lipase 149+, Pankreas-Amylase 113+ (Ref. bis 59), Glukose nüchtern 110+, Cholesterin 212+ und Triglyceride 155+. Laut meiner Gastro-Praxis hatte ich anscheinend eine Pankreatitis gehabt, welche aber rückläufig ist. Dazu passten auch die schwächer werdenen Symptome. Labor wurde dann nochmal nach 2 Wochen sowie im Februar und April kontrolliert. Hierbei hat sich die Lipase und Amylase wie auch die Blutfette wieder vollständig normalisiert. Ultraschall etc. wurde nicht gemacht. Behandelt wurde auch nichts.
Im Dezember hat meine Hausärztin noch zusätzlich auf EBV/Pfeiffisches Drüsenfieber getestet. Dieser Test war positiv, jedoch nach länger zurückliegender Infektion. Ob dies im Oktober war oder länger zurück liegt, ist fragwürdig.
Mir ging es dann bis August 2017 soweit recht gut. Dann hatte ich wieder eine Phase wo ich mit Durchfällen, Gewichtsverlust, Müdigkeit zu kämpfen hatte. Labor im September zeigte dann wieder minimal erhöhte Lipase- und Cholesterinwerte. Lipase bei 66+ (Ref. bis 58) sowie einen nüchtern Glukosewert von 108+. Im November 2017 testete mich meine Hausärztin nochmal auf EBV. Ergebnis der Virus ist immer noch (oder wieder) da. Lipase war wieder komplett im Norm 48 bei Ref. bis 51, jedoch der Nüchternzucker bei 112+ und der HbA1C bei 6,5+.
Es wurde nichts weiter gemacht.
Im April bei der nächsten Blutabnahme hatte ich dann einen Nüchtern-BZ von 135+. Im Oktober 2018 ging ich dann zum Diabetologen der mittels OGTT einen Diabetes feststellte. Nach längerem hin und her, Typ1 und Typ2 sind ausgeschlossen, wurde die Diagnose "Pankreopriver Diabetes" gestellt aufgrund meiner Vorgeschichte, allerdings in einem sehr frühen Stadium. Ein dreiviertel-Jahr später wurde der Diabetes insulinpflichtig.
Zudem bemerkte ich ab April 2019 deutliche Verdauungsprobleme. Blähungen, einen extrem aufgeblähten Bauch. Zudem war mein Stuhl sehr fettig, klebrig, schmierig, häufig unverdaute Nahrungsreste drin. Sowie häufig von heller Farbe. Darüberhinaus musste ich immer aufs Klo rennen, da das ganze explosionsartig rauskam. Nach längerem hin und her (Ausschluss Zöliakie, kein Crohn Schub, etc.) kamen wir auch hier auf die Bauchspeicheldrüse als Ursache. Seit der Einnahme von Kreon hat sich die ganze Situation deutlich gebessert.
In der Reha im Herbst 2019 wurde dann allerdings klipp und klar gesagt, eine einmalige Pankreatitis kann nicht Ursache meiner Beschwerden sein. Ein Ultraschall war unauffällig, wobei bei der BSD nur der Kopf etwas gesehen werden konnte. Der Rest war stark luftüberlagert. Der Chefarzt der Rehaklinik hat nach längerem hin und her gemeint, anscheinend ist es doch ein pankreopriver Diabetes, wobei das sehr sehr sehr ungewöhnlich ist. Diabetes Typ1 wurde mehrfach getestet und ist es definitiv nicht. Für den pankreopriven Diabetes spricht viel.
So jetzt war ich vor kurzem zur Insulinkorrektureinstellung im Krankenhaus. Hierbei wurde wegen Bauchschmerzen am letzten richtigen Tag ein Ultraschall gemacht. Zufällig wurde dort auch die Bauchspeicheldrüse angeschaut. Hierbei sah man "Verkalkungen" im Corpus. Kopf und Schwanz konnten nicht eingesehen werden. Im Befundbericht heißt es beim Ultraschall "Zeigen der chronischen Pankreatitis mit Kalzifizierungen im Bereich des Corpus". Leider wurde zu dem ganzen nichts groß gesagt, außer dass es halt zum Gesamtbild passt. In dieser Klinik wurde ich mehrfach gefragt, ob mein pankreopriver Diabetes aufgrund einer Autoimmunpankreatitis entstanden ist. Was ich verneint habe.
Mich hat das ganze sehr verunsichert.
Leider hat jetzt gerade auch noch meine Hausärztin aufgehört und meine Gastropraxis ist zwar Magen-Darm-technisch fit, allerdings nicht mit der Bauchspeicheldrüse und meine Diabetespraxis ist auch mit meinem Fall überfordert.
Ich frage mich jetzt, was bedeutet das ganze für mich? Muss man das ganze noch weiter abklären lassen? Wohin wende ich mich am besten? Was kommt jetzt auf mich zu?
Wie sieht es aus, würde das Bild tatsächlich für eine Autoimmunpankreatitis sprechen? Viele Patienten mit AIP Typ2 haben ja auch Morbus Crohn. Also könnte das ja theoretisch passen. Oder könnte doch dieses EBV die Ursache für die ganzen Probleme sein?
Was mich halt etwas irritiert, klar habe ich hin und wieder Schmerzen. Oberbauch und Unterbauch. Ich bin es auch gewöhnt. Aber unaushaltbare Schmerzen hatte ich nie. Genauso lese ich immer, dass erst die Schmerzen kommen, dann die Diagnose und dann nach Jahren eine exokrine Pankreasinsuffizenz und dann nochmal Jahre später ein Diabetes. Zudem berichten hier viele von extrem hohen Lipase/Amylase-Werten. Meine sind ja im Vergleich doch nur etwas erhöht gewesen.
Kennt ihr auch andere Fälle?
Bin für jede Antwort dankbar. Ich möchte gerne Gewissheit haben, woran ich momentan bin.
ich habe gerade dieses Forum gefunden. Habe wahnsinnig viele Fragen und weiß leider nicht, an wenn ich mich jetzt am besten wenden soll.
Habe hier schon ein wenig gelesen, aber nichts passendes auf meine Situation gefunden.
Vielleicht hat ja der ein oder andere Betroffene hier noch eine Idee, was das ganze bei mir sein könnte, wohin ich mich wenden kann, etc.
Ich bin weiblich, 25 Jahre alt und im unteren Normal-/ bis leichtem Untergewicht. Habe nie geraucht und bis auf 2 Gläser Sekt in der Pubertät zum Ausprobieren auch nie Alkohol getrunken.
Bei mir fing alles 2016 an, als bei mir Morbus Crohn festgestellt worden ist. Leider ist das ganze etwas länger, aber zieht sich halt auch schon über 4 Jahre.
Im September 2016 hatte ich einen erneuten Schub vom Morbus Crohn. Dabei waren auch der Lipasewert schon minimal über der Norm 69+ (bei Ref. bis 60). Zu dieser Zeit nahm ich auch noch Azathioprin. Das könnte theoretisch als Nebenwirkung eine Pankreatitis machen. Wurde dann aber aufgrund des neuen Schubes schnell abgesetzt.
Im Oktober/November 2016 ging es mir dann plötzlich sehr schlecht. Heftige Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, etc. (dachte das kommt von einem erneuten Crohn Schub), Übelkeit (dachte es kommt noch vom Cortison, was ich gerade fast komplett ausgeschlichen habe, und Übelkeit ist ja eine bekannte NW), Schwindel, Schlappheit, Müdigkeit (dachte es kommt von einem erneuten Eisenmangel) und dazu ganz extrem Harndrang, so dass ich ständig aufs Klo lief und wahnsinnigen Durst, so dass ich mindestens 5 Liter Wasser am Tag trank.
Die Akutphase war so nach 1-2 Wochen vorbei, die diabetesassozierten Beschwerden (Durst/Harndrang) verschwanden komplett, die Verdauungsprobleme etc. waren noch vorhanden, aber rückläufig.
Ende November wurde dann Blut abgenommen. Ergebnis Lipase 149+, Pankreas-Amylase 113+ (Ref. bis 59), Glukose nüchtern 110+, Cholesterin 212+ und Triglyceride 155+. Laut meiner Gastro-Praxis hatte ich anscheinend eine Pankreatitis gehabt, welche aber rückläufig ist. Dazu passten auch die schwächer werdenen Symptome. Labor wurde dann nochmal nach 2 Wochen sowie im Februar und April kontrolliert. Hierbei hat sich die Lipase und Amylase wie auch die Blutfette wieder vollständig normalisiert. Ultraschall etc. wurde nicht gemacht. Behandelt wurde auch nichts.
Im Dezember hat meine Hausärztin noch zusätzlich auf EBV/Pfeiffisches Drüsenfieber getestet. Dieser Test war positiv, jedoch nach länger zurückliegender Infektion. Ob dies im Oktober war oder länger zurück liegt, ist fragwürdig.
Mir ging es dann bis August 2017 soweit recht gut. Dann hatte ich wieder eine Phase wo ich mit Durchfällen, Gewichtsverlust, Müdigkeit zu kämpfen hatte. Labor im September zeigte dann wieder minimal erhöhte Lipase- und Cholesterinwerte. Lipase bei 66+ (Ref. bis 58) sowie einen nüchtern Glukosewert von 108+. Im November 2017 testete mich meine Hausärztin nochmal auf EBV. Ergebnis der Virus ist immer noch (oder wieder) da. Lipase war wieder komplett im Norm 48 bei Ref. bis 51, jedoch der Nüchternzucker bei 112+ und der HbA1C bei 6,5+.
Es wurde nichts weiter gemacht.
Im April bei der nächsten Blutabnahme hatte ich dann einen Nüchtern-BZ von 135+. Im Oktober 2018 ging ich dann zum Diabetologen der mittels OGTT einen Diabetes feststellte. Nach längerem hin und her, Typ1 und Typ2 sind ausgeschlossen, wurde die Diagnose "Pankreopriver Diabetes" gestellt aufgrund meiner Vorgeschichte, allerdings in einem sehr frühen Stadium. Ein dreiviertel-Jahr später wurde der Diabetes insulinpflichtig.
Zudem bemerkte ich ab April 2019 deutliche Verdauungsprobleme. Blähungen, einen extrem aufgeblähten Bauch. Zudem war mein Stuhl sehr fettig, klebrig, schmierig, häufig unverdaute Nahrungsreste drin. Sowie häufig von heller Farbe. Darüberhinaus musste ich immer aufs Klo rennen, da das ganze explosionsartig rauskam. Nach längerem hin und her (Ausschluss Zöliakie, kein Crohn Schub, etc.) kamen wir auch hier auf die Bauchspeicheldrüse als Ursache. Seit der Einnahme von Kreon hat sich die ganze Situation deutlich gebessert.
In der Reha im Herbst 2019 wurde dann allerdings klipp und klar gesagt, eine einmalige Pankreatitis kann nicht Ursache meiner Beschwerden sein. Ein Ultraschall war unauffällig, wobei bei der BSD nur der Kopf etwas gesehen werden konnte. Der Rest war stark luftüberlagert. Der Chefarzt der Rehaklinik hat nach längerem hin und her gemeint, anscheinend ist es doch ein pankreopriver Diabetes, wobei das sehr sehr sehr ungewöhnlich ist. Diabetes Typ1 wurde mehrfach getestet und ist es definitiv nicht. Für den pankreopriven Diabetes spricht viel.
So jetzt war ich vor kurzem zur Insulinkorrektureinstellung im Krankenhaus. Hierbei wurde wegen Bauchschmerzen am letzten richtigen Tag ein Ultraschall gemacht. Zufällig wurde dort auch die Bauchspeicheldrüse angeschaut. Hierbei sah man "Verkalkungen" im Corpus. Kopf und Schwanz konnten nicht eingesehen werden. Im Befundbericht heißt es beim Ultraschall "Zeigen der chronischen Pankreatitis mit Kalzifizierungen im Bereich des Corpus". Leider wurde zu dem ganzen nichts groß gesagt, außer dass es halt zum Gesamtbild passt. In dieser Klinik wurde ich mehrfach gefragt, ob mein pankreopriver Diabetes aufgrund einer Autoimmunpankreatitis entstanden ist. Was ich verneint habe.
Mich hat das ganze sehr verunsichert.
Leider hat jetzt gerade auch noch meine Hausärztin aufgehört und meine Gastropraxis ist zwar Magen-Darm-technisch fit, allerdings nicht mit der Bauchspeicheldrüse und meine Diabetespraxis ist auch mit meinem Fall überfordert.
Ich frage mich jetzt, was bedeutet das ganze für mich? Muss man das ganze noch weiter abklären lassen? Wohin wende ich mich am besten? Was kommt jetzt auf mich zu?
Wie sieht es aus, würde das Bild tatsächlich für eine Autoimmunpankreatitis sprechen? Viele Patienten mit AIP Typ2 haben ja auch Morbus Crohn. Also könnte das ja theoretisch passen. Oder könnte doch dieses EBV die Ursache für die ganzen Probleme sein?
Was mich halt etwas irritiert, klar habe ich hin und wieder Schmerzen. Oberbauch und Unterbauch. Ich bin es auch gewöhnt. Aber unaushaltbare Schmerzen hatte ich nie. Genauso lese ich immer, dass erst die Schmerzen kommen, dann die Diagnose und dann nach Jahren eine exokrine Pankreasinsuffizenz und dann nochmal Jahre später ein Diabetes. Zudem berichten hier viele von extrem hohen Lipase/Amylase-Werten. Meine sind ja im Vergleich doch nur etwas erhöht gewesen.
Kennt ihr auch andere Fälle?
Bin für jede Antwort dankbar. Ich möchte gerne Gewissheit haben, woran ich momentan bin.