Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

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peos
Beiträge: 4
Registriert: 9. Januar 2024, 15:48

Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von peos »

Hallo,
ich habe seit vielen Jahren ein Insulinum. Um meinen Blutzucker häufig zu kontrollieren, verwende ich das aus der TV-Werbung bekannte FreeStyleLibre CGM System von Abbott zum Scannen des aktuellen Blutzuckerwerts. Die Sensoren sollten 14 Tage lang arbeiten und müssen dann durch einen neuen Sonsor ersetzt werden. Bei dem alten FreeStyleLibre 2 Produkt hielten die Sensoren bei mir meistens ca. 10 Tage. Damit konnte ich leben. Seit November gibt es aber nur noch die neue Version FreeStyleLibre 3. Mit diesem System wird minütlich der aktuelle Blutzuckerwert an das Handy übermittelt. Bei dieser neuen Version fallen die Sensoren bei mir schon nach ca. 5 Tagen aus. Ich vermute mal, dass das System wegen der vielen Unterzucker meint der Sensor ist kaputt und einen neuen Sensor fordert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die Ursache für die kurze Lebensdauer der Sensoren ist. Bei einem Preis von über 50€ pro Sensor wird es halt sehr teuer, wenn die Sensoren nichtmal eine Woche funktionieren.

Meine Frage ist nun, ob jemand mit Insulinom ein CGM System verwendet, bei dem die Sensoren annähernd die versprochene Lebensdauer durchhalten?

Liebe Grüße, peos
Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von Jana »

Mit Insulinom kenne ich mich nicht aus. Ich habe einen pankreopriven Diabetes aufgrund einer chronischen Pankreatitis/Autoimmunpankreatitis.

So wie es klingt ist der Sensor bei dir keine Kassenleistung, sondern du scheinst die Kosten selbst zu tragen. Das ist bei mir als Diabetiker anders.

Meines Wissens ist der Freestyle Libre der einzig sinnvolle Sensor für Selbstzahler. Alle anderen Syteme sind deutlich teurer. Es kann gut sein, dass die vorzeitigen Ausfälle mit den vielen Hypos zusammenhängen. Du kannst aber jeden Libre Sensor, der keine 14 Tage Laufzeit hatte, bei Abbott reklamieren und bekommst einen Ersatz. Es sei denn, du kaufst die Sensoren nicht direkt bei Abbott, sondern bspw. über Ebay. Sollte das so sein, würde ich definitiv bei Abbott kaufen und so kannst du dann defekte Sensoren reklamieren.

Ein anderes System, was bei vielen Hypos besser geeignet ist, weil auch der Sensor eine deutlich bessere Hypo-Warnung hat, ist der Dexcom G7. Hier kostet aber ein 10-Tage Sensor ca. 100€.

Ich selbst habe das Vorgängermodell, den Dexcom G6. Ich bin damit sehr zufrieden. Das ist noch etwas teurer. Ich glaube, es kostet ca. 3500€/Jahr oder 3900€. Auch 10-Tage Sensoren plus alle 3 Monate 1 Transmitter (der alleine ca. 100€ kostet).
Muetze
Beiträge: 70
Registriert: 4. März 2020, 11:28

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von Muetze »

Hallo Peos,
Ich habe beide, freestyle libre 2 und 3 schon öfter ausprobiert. So jedes Jahr mal nen Monat um die Blutzuckerwerte zu überwachen. Bei mir haben bisher alle Sensoren die vollen 14 Tage gehalten. Ich würde auch von einem Garantie-/Reklamationsfall ausgehen, wenn dem nicht so ist.

Grüße Matthias
peos
Beiträge: 4
Registriert: 9. Januar 2024, 15:48

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von peos »

Hallo Jana,

vielen Dank für deine schnellen Tipps! Ja, ich bin Selbstzahler. Allerdings übernimmt meine Private Krankenversicherung die Kosten. Mir ist bekannt, dass Abbott einen Ersatzsensor zuschickt, wenn man reklamiert. Da ich aber fast jeden Sensor reklamieren müsste, habe ich Bedenken, dass Abbott oder meine PKV irgendwann nicht mehr mitspielen.

Die Alarmfunktion von Freestyle Libre kann ich tatsächlich kaum verwenden, da die niedrigste Alarmstufe bei 60 mg/dl liegt und das wird bei mir ca. alle 2-3 Stunden erreicht.

Ich schau mir mal dein empfohlenes Dexcom G7 System an. Vielleicht ist das wirklich besser für meine Hypos geeignet.

Vielen Dank nochmal!
peos
peos
Beiträge: 4
Registriert: 9. Januar 2024, 15:48

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von peos »

Hallo Mathias,

hast du auch ein Insulinom oder bist du ein "normaler Diabetiker"? Ich habe halt die Befürchtung, dass meine vielen Sensorausfälle an den vielen Hypos liegt. Ein "normaler Diabetiker" hat ja nur selten Hypos. Da funktioniert natürlich das Freestyle System.

Grüße, peos
Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von Jana »

peos hat geschrieben: 11. Januar 2024, 15:42 Hallo Jana,

vielen Dank für deine schnellen Tipps! Ja, ich bin Selbstzahler. Allerdings übernimmt meine Private Krankenversicherung die Kosten. Mir ist bekannt, dass Abbott einen Ersatzsensor zuschickt, wenn man reklamiert. Da ich aber fast jeden Sensor reklamieren müsste, habe ich Bedenken, dass Abbott oder meine PKV irgendwann nicht mehr mitspielen.

Die Alarmfunktion von Freestyle Libre kann ich tatsächlich kaum verwenden, da die niedrigste Alarmstufe bei 60 mg/dl liegt und das wird bei mir ca. alle 2-3 Stunden erreicht.

Ich schau mir mal dein empfohlenes Dexcom G7 System an. Vielleicht ist das wirklich besser für meine Hypos geeignet.

Vielen Dank nochmal!
peos
Ich kenne nur das Dexcom G6n nicht den G7.
Hier ist es so, dass man den dringend niedrig Alarm bei unter 55mg/dl nicht ausschalten, stummschalten oder auf lautlos/vibrieren schalten kann. Immer, wenn also der BZ unter 55mg/dl fällt, gibt das System laut Alarm (nach Bestätigung gibt es 30min Ruhe). Das ist i.d.R. ja auch sehr sinnvoll bei Diabetes, aber in deiner Situation könnte es sehr nervig werden.
DOKASCH
Beiträge: 345
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von DOKASCH »

Habe jetzt interresiert mitgelesen. Da ich zeitweise immer wieder Phasen habe wo mein Blutzucker absackt hatte ich mir überlegt auch den dexom7 mir zuzulegen. Aber der Preis schreckt mich schon ab und ich werde es mir erst wieder überlegen wenn das öfters vorkommen sollte. Mit was muss ich den da pro Monat rechnen ( finanziell ).
Dorothea
Jana
Beiträge: 289
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von Jana »

Jana hat geschrieben: 10. Januar 2024, 18:18
Ein anderes System, was bei vielen Hypos besser geeignet ist, weil auch der Sensor eine deutlich bessere Hypo-Warnung hat, ist der Dexcom G7. Hier kostet aber ein 10-Tage Sensor ca. 100€.
Heißt pro Monat 3 Sensoren. Also 300€/Monat.

Für Selbstzahler ist wirklich eher der FSL imteressant. 1 Sensor 66€ für 14-Tage. Heißt 2,5 Sensoren im Monat. Macht 165€/Monat
DOKASCH
Beiträge: 345
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von DOKASCH »

Danke Jana, das sind schon Preise und ich hoffe doch dass es sich bei mir nicht verschlimmert. Ich bekomme es leider von Freunden mit dass man recht hilflos da steht wenn man keinen Diabetes hat aber sehr oft in letzter Zeit in schweren Unterzucker fällt. Es fühlt sich kein Arzt vor allem Diabetologe ( und sie haben eigentlich einen sehr angagierten ) zuständig. Da kommt dann bei mir die Angst etwas hoch einmal dem ausgeliefert zu sein.
Dorothea
AstridXYZ
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Registriert: 14. Mai 2022, 12:45

Re: Welches unblutige Blutzuckermesssystem funktioniert bei einem Insulinom?

Beitrag von AstridXYZ »

Hi
Ich hatte auch ein Insulinom. Das wurde aber bald nach der Entdeckung operiert, da meine Werte oft unter 40 waren. Mir hat meine Endokrinologin/Diabetologin den Dexcom verschrieben, weil er die unteren Werte genauer darstellen kann. Gestreikt hat er nicht. Wenn Dich der Warnton stört und Du den niedrigen Wert ignorieren möchtest, wickle das Gerät in schaumstoff ein, tu das in eine Kiste und stelle es eine Etage über oder unter Dein Schlafzimmer... :-)
Warum wird Dein Insulinom nicht operiert? Hast Du keine Angst, dass er entartet?
Liebe Grüße
Astrid
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