Hallo liebe Betroffene,
mein Vater hatte Ende Januar eine Whipple Operation, die auch gut verlaufen ist. Es wurde der Pancreaskopf entfernt, da dort ein Karzinom nachgewiesen wurde. Er hat 20kg abgenommen und wiegt mit 1,80m noch 59 kg. Deshalb bekommt er auch noch zusätzlich Astronautenkost.
Nun leidet mein Vater immer wieder an Fieberschüben mit Schüttelfrost. Das erste Mal trat das Fieber in der Reha 4 Wochen nach der Op auf. Mittlerweile kommen die Fieberschübe ( 38,5-39,5 Grad) denen immer Schüttelfrost und teilweise auch Magenschmerzen vorausgehen im 8-9 Tage Rhythmus. Heute kam sogar ein Fieberschub, obwohl er erst gestern hohes Fieber hatte. Das Kuriose an dieser Sache ist, dass das Fieber immer am Abend kommt und am nächsten Morgen wieder weg ist. Natürlich ist mein Vater dann geschwächt, aber ansonsten geht es ihm gut. Er wurde auch schon vor ein paar Wochen stationär in der Klinik aufgenommen, um CT‘s , MRT‘s zu machen, das Herz und die Galle zu untersuchen, aber laut den Ärzten ist alles okay. Kaum war er wieder zuhause, kam es erneut zu einem Fieberschub. Ich bin allmählich etwas beunruhigt, da sich die Abstände der Fieberschübe immer mehr verkürzen und das Fieber eher steigt. Habt ihr eine Idee? Kann das auch mit Überlastung zusammenhängen? Mein Vater ist schon über 80 und geht noch zum Einkaufen, obwohl es ihn anstrengt, 3 Minuten zu stehen. Aber er lässt da nicht mit sich reden und will meine Mutter versorgen, die auf Hilfe angewiesen ist. Ich habe schon einen ambulanten Pflegedienst, der auch Einkäufe übernimmt organisiert, aber mein Vater will nicht akzeptieren, dass es nicht mehr wie vor der OP ist. Kann
Rezidiviernde Fieberschübe nach Whipple Op
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- Dirk Hamacher
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- Registriert: 26. Mai 2025, 14:57
Re: Rezidiviernde Fieberschübe nach Whipple Op
Hallo Kann,
ich habe mich in den letzten drei Jahren ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt auch zur Vorbereitung auf meine Zukunft. Ich habe folgendes dazu zu sagen:
Ihr berichtet, dass der Vater weiterhin Aufgaben übernimmt wie Einkaufen, obwohl er körperlich stark eingeschränkt ist und nur kurze Zeit stehen kann. Dies könnte ein Belastungsfaktor sein, scheint aber nicht die alleinige Ursache zu sein.
Was bekommt der im Krankenhaus was er zu Hause nicht bekommt? Weil, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird und zu Hause sofort wieder Fieber bekommt, liegt es nicht am Krankenhaus. Infusion vielleicht? Gibt es einen Stoff in der Umgebung: Farbe, Gase, oder isst er heimlich Schokolade, sind die Medikamente richtig dosiert, etc.
Sie müssen tiefer nachforschen, beobachten sie ihren Vater über mehrere Tage lang (nicht heimlich), notieren Sie alles, führen sie Tagebuch, schließen Sie auch unwahrscheinliches nicht aus!
Mögliche Ursachen für die wiederkehrenden Fieberschübe könnten auch sein:
ein versteckter intraabdomineller Infekt (z. B. Mikroabszess),
eine chronische Entzündung im Bereich der Gallenwege (Cholangitis),
eine intermittierende bakterielle Endokarditis,
eine Störung im Bereich der chirurgischen Nähte oder Anastomosen,
ein Tumorfieber im Rahmen eines möglichen Rückfalls (Rezidiv),
oder eine bislang nicht erkannte Infektion, eventuell durch geschwächte Immunlage nach der Operation.
Wichtige Hinweise für Betroffene oder Angehörige mit ähnlichen Erfahrungen:
Blutkulturen sollten während der Fieberphase abgenommen werden, möglichst vor Gabe von fiebersenkenden Medikamenten.
Zusätzlich sollte das Blutbild (insbesondere CRP, Leukozyten, Prokalzitonin) regelmäßig kontrolliert werden.
Bildgebung wie PET-CT oder MRCP kann helfen, Infekte oder Tumorreste sichtbar zu machen.
Auch eine Herzuntersuchung (Echokardiografie) zum Ausschluss einer Herzklappenentzündung ist sinnvoll.
Ein infektiologisches Konsil kann helfen, seltene Infekte zu identifizieren.
Wichtig ist auch, dass Patienten nach so einer großen Operation lernen, Belastung zu reduzieren und Hilfe anzunehmen. Überforderung kann den Allgemeinzustand verschlechtern, ist aber vermutlich nicht die Hauptursache der Fieberschübe.
Wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder medizinische Hinweise geben kann, sollte sich äußern, gerade seltene Verläufe könnten anderen Betroffenen helfen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen und Ihnen Ideen für die fortgeschrittene Suche geben. Alles gute! Dirk
ich habe mich in den letzten drei Jahren ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt auch zur Vorbereitung auf meine Zukunft. Ich habe folgendes dazu zu sagen:
Ihr berichtet, dass der Vater weiterhin Aufgaben übernimmt wie Einkaufen, obwohl er körperlich stark eingeschränkt ist und nur kurze Zeit stehen kann. Dies könnte ein Belastungsfaktor sein, scheint aber nicht die alleinige Ursache zu sein.
Was bekommt der im Krankenhaus was er zu Hause nicht bekommt? Weil, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird und zu Hause sofort wieder Fieber bekommt, liegt es nicht am Krankenhaus. Infusion vielleicht? Gibt es einen Stoff in der Umgebung: Farbe, Gase, oder isst er heimlich Schokolade, sind die Medikamente richtig dosiert, etc.
Sie müssen tiefer nachforschen, beobachten sie ihren Vater über mehrere Tage lang (nicht heimlich), notieren Sie alles, führen sie Tagebuch, schließen Sie auch unwahrscheinliches nicht aus!
Mögliche Ursachen für die wiederkehrenden Fieberschübe könnten auch sein:
ein versteckter intraabdomineller Infekt (z. B. Mikroabszess),
eine chronische Entzündung im Bereich der Gallenwege (Cholangitis),
eine intermittierende bakterielle Endokarditis,
eine Störung im Bereich der chirurgischen Nähte oder Anastomosen,
ein Tumorfieber im Rahmen eines möglichen Rückfalls (Rezidiv),
oder eine bislang nicht erkannte Infektion, eventuell durch geschwächte Immunlage nach der Operation.
Wichtige Hinweise für Betroffene oder Angehörige mit ähnlichen Erfahrungen:
Blutkulturen sollten während der Fieberphase abgenommen werden, möglichst vor Gabe von fiebersenkenden Medikamenten.
Zusätzlich sollte das Blutbild (insbesondere CRP, Leukozyten, Prokalzitonin) regelmäßig kontrolliert werden.
Bildgebung wie PET-CT oder MRCP kann helfen, Infekte oder Tumorreste sichtbar zu machen.
Auch eine Herzuntersuchung (Echokardiografie) zum Ausschluss einer Herzklappenentzündung ist sinnvoll.
Ein infektiologisches Konsil kann helfen, seltene Infekte zu identifizieren.
Wichtig ist auch, dass Patienten nach so einer großen Operation lernen, Belastung zu reduzieren und Hilfe anzunehmen. Überforderung kann den Allgemeinzustand verschlechtern, ist aber vermutlich nicht die Hauptursache der Fieberschübe.
Wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder medizinische Hinweise geben kann, sollte sich äußern, gerade seltene Verläufe könnten anderen Betroffenen helfen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen und Ihnen Ideen für die fortgeschrittene Suche geben. Alles gute! Dirk
Liebe Grüße
Dirk Hamacher
57 Jahre alt, Düsseldorf
Diagnosen: CIDP – Chronische Pankreatitis – Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
Kontakt: dirk.hamacher1968@gmail.com

Dirk Hamacher
57 Jahre alt, Düsseldorf
Diagnosen: CIDP – Chronische Pankreatitis – Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
Kontakt: dirk.hamacher1968@gmail.com