Pankreasfistel mit Galleaustritt nach Whipple - Konservative Behandlung?

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lalalina
Beiträge: 1
Registriert: 12. Mai 2025, 08:43

Pankreasfistel mit Galleaustritt nach Whipple - Konservative Behandlung?

Beitrag von lalalina »

Hallo zusammen,

meine Mutter (Mitte 60) wurde vor 2 Wochen wegen eines Pankreaskopf-Adenokarzinoms operiert (Whipple). Der Tumor war klein (unter 2 cm, G2), vollständig entfernt (R0), keine Lymphknoten befallen – also eigentlich Frühstadium (UICC IA). Nach einer Erholungsphase zuhause soll eine adjuvante Chemotherapie gemacht werden (FOLFIRINOX), aber sie hat eine Pankreasfistel mit Galleaustritt entwickelt.

Die Flüssigkeit ist trüb, offenbar wird auch Fett angegriffen – es wird vermutet, dass aktive Verdauungsenzyme und Galle gemeinsam das Gewebe schädigen. Die Antibiotika wurden mehrfach eskaliert, bisher mit zeitweiser Verbesserung der Entzündungswerte, die dann aber doch wieder gestiegen sind.
Sie hat eine Fistel Grad B und massive Angst, dass es auf eine Re-OP oder totale Pankreasentfernung hinausläuft – sie hat sogar gesagt, sie würde eine OP eventuell verweigern.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit solchen Fisteln?
Wie lang hat bei euch die konservative Behandlung gedauert – und hat sich die Fistel von selbst geschlossen? Wie lange ward ihr im Krankenhaus?

Danke fürs Lesen!
Betalka16
Beiträge: 134
Registriert: 25. Juni 2022, 10:04
Wohnort: Lütjensee bei Hamburg

Re: Pankreasfistel mit Galleaustritt nach Whipple - Konservative Behandlung?

Beitrag von Betalka16 »

Hallo,
ich hoffe, deine Mutter liegt in einem großen Pankreaszentrum mit viel Erfahrung.
Ich habe nach meiner Linksresektion eine postoperative Fistel entwickelt. Ein paar Tage hatte ich hohes Fieber, in der Drainageflüssigkeit wurden auch viele Triglyzeride (Fett) gefunden - deshalb musste die Drainage länger in meinem Bauch ihren Dienst tun, insgesamt knapp 4 Wochen, die ich auch in der Klinik verbracht habe. Bei deiner Mutter scheint eine Infektion vorzuliegen, die schlecht auf Antibiose anspricht. Und wenn im Pankreasztentrum eine Re-OP empfohlen wird, würde ich nicht eine Sekunde zögern. Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, und wenn es sein muss: man kann auch ohne Pankreas leben, wie dir sicher Forenmitglieder hier bestätigen.
Ich drück euch die Daumen und wünsche ein starkes Herz!
Misto2024
Beiträge: 4
Registriert: 27. Mai 2024, 18:01

Re: Pankreasfistel mit Galleaustritt nach Whipple - Konservative Behandlung?

Beitrag von Misto2024 »

Liebe Lalalina,
ich hatte ebenfalls eine Pankreasfistel Grad B nach Whipple (also Entfernung von Pankreaskopf, Gallenblase und Zwölffingerdarm. Daher war bereits während der OP eine Fisteldrainage gelegt worden, ebenfalls eine, aus der Gallenflüssigkeit ablief. Ich lag 3 Wochen in der Klinik (Bochum) und wurde mit der Fisteldrainage entlassen (was wohl häufiger vorkommt). Danach musste ich 1/Woche zur Kontrolle. Dabei wurde die Drainage jeweils ein Stückchen gelupft, also herausgezogen. Ich meine, dass ich dann noch 3, vielleicht auch 4 Mal dort war, bis das letzte Stück gezogen wurde. Die Fistel hat sich auf diese Weise von selbst geschlossen.
Noch in der Klinik hatte ich auch 2 Entzündungsschübe, die mit Antibiotika behandelt wurden.

Ich hoffe, diese Info ist dir nützlich.
Viele Grüße
Heike
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