Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

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Thorsten1973
Beiträge: 3
Registriert: 1. Mai 2025, 08:05

Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Thorsten1973 »

Hallo,
ich selbst bin nicht der Betroffene.
Bei der Person handelt es sich um einen Freund (73) der vor ein paar Jahren eine Whipple OP hatte (Entfernung Bauchspeicheldrüsenkopf).
Er selbst hat keinen PC/Internet und deswegen schreibe ich nun stattdessen hier.

Seit der OP hat er mit Verstopfungen zu kämpfen. Manchmal hat er mehrere Tage hintereinander keinerlei Stuhlgang oder Bestenfalls kommt nach heftigem Pressen ein ganz klein Wenig heraus, wobei er sich schon oft so angestrengt hat, dass er danach Kreislaufprobleme bekam.

Er hat schon diverse Abführmittel probiert. Dabei schlagen Sachen wie Sauerkrautsaft und Pflaumensaft usw. überhaupt nicht an.
Microlax wirkt, wenn überhaupt, erst nach mehreren Stunden oder am nächsten Tag. So ein Luctose-Saft wirkt auch erst, wenn er mehrmals eine größere Menge (mehr als auf dem Zettel angegeben) zu sich nimmt und dann auch nur mit vielen Stunden Verzögerung.

Manchmal bekommt er auch Herzrasen mitten in der Nacht. Oft schwitzt er auch Nachts extrem und hat ständig kalte Füße.
Herz ist OK, Durchblutung ist OK (vom Arzt gecheckt).
Oft hat er auch das Gefühl Fieber zu haben (heißer Kopf) wobei er dann 36,6 hat.
Bei ihm kommt noch hinzu, dass er viele Medikamente nicht ohne weiteres verträgt. Da stellen sich oft Nebenwirkungen deutlich ein. Bei Antiobiotika verträgt er nur ganz Wenige Sorten (da sind die Nebenwirkungen dann nur schwach ausgeprägt, aber auch vorhanden).
Langsam wird er auch zum Hypochonder durch das Ganze..........

Diese Verstopfungs Sache ist das, was ihn am meisten fertig macht. Er liegt dann oft den ganzen Tag im Bett und ist total geschwächt.

Seine Ernährung sieht Ungefhär so aus:

Morgens 1-2 Tassen Kaffee und ein Stück Kuchen (Rührkuchen)

Mittags gibt es dann Sachen wie Fisch, Kartoffeln, Vollkornnudeln, Eintopf aus der Dose, Linsen aus der Dose, Sauerkraut, Wildfleisch, Entenbrust, Gurkensalat und dazu trinkt er ein Glas Eistee mit Kirschgeschmack (Zuckerhaltig). Als Fett zum Kochen i.d.R. Rapsöl

Am Nachmittag gibt es dann oft noch Kaffee und Kuchen (So Fertigkuchen von Coppenraht&Wiese aus der TK).

Abends gibt es Vollkorntoast, Wurst, Käse und den Eistee.

(Aufführung ist nicht Vollständig da ich hier nur das Liste, was ich selbst gesehen habe).

Zum Essen nimmt er dann diese Tabletten wo das Fett wandeln (oder wie man da auch immer dazu sagt) damit der Körper es speichert und es nicht als Fettstuhl herauskommt.

Meiner persönlichen Meinung nach, sollte er lieber die 3 Speisen am Tag noch etwas weiter aufteilen auf 5-6 Mahlzeiten.
Ich halte auch den Kuchen am Morgen und Nachmittag für Falsch wegen dem Zucker.
Ebenso ist der Eistee meiner Meinung nach auch nicht OK wegen dem Zucker.

Er ist auch ein wenig Stur.
Irgendwo hat er gehört, dass er Essen kann was er will solange er es verträgt. Das Zuckerzeug ist seiner Meinung nach Unbedenklich und die Verstopfung und Probleme müssen von was anderem kommen.

Ich hoffe hier Leute zu finden, die Ähnliche Probleme hatten und herausgefunden haben was man machen soll und vielleicht kann ich ihn dann dazu überreden es auch zu probieren bzw. sein Verhalten zu Ändern.

Oft geht er, wenn es ihm mehrere Tage besonders Schlecht geht, zum Hausarzt. Manchmal ist dann der Gallengang etwas verengt beim Ultraschall.
Oft nimmt er dann auch Antibiotika.
Der Gallengang wurde im Krankenhaus in den letzten Jahren mehrmals wieder aufgedehnt und manchmal ging es ihm danach eine Weile wieder ganz Gut, aber manchmal auch kurz danach wieder schlecht.


Ich habe mich im Web selbst Schlau gemacht zu der Erkrankung.
Da habe ich auch was über das Dumping-Syndrom gelesen.
Anscheinend kann das auch zu Verstopfungen führen.


Leider konnte ich ihn noch nicht dazu überreden mal an einem Selbsthilfe Treffen teilzunehmen (er kommt aus Bayreuth. Da wäre das in Mainleus das am nächsten gelegene). Daher will ich jetzt mal Versuchen auf diesem Weg hier Hilfe zu finden.

Falls noch Fragen sind, dann einfach Fragen. Ich kann dann auch Fragen/Anregungen/Kritik direkt an ihn weitergeben.
Keksdose
Beiträge: 19
Registriert: 6. März 2024, 18:58

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Keksdose »

Ganz blöde Frage: War er denn damit schonmal bei einem Gastroenterologen? Oder bei einer darauf spezialisierten Ernährungsberatung? Oder nur bei seinem Hausarzt?
Thorsten1973
Beiträge: 3
Registriert: 1. Mai 2025, 08:05

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Thorsten1973 »

Hallo,

er war vor ca. 2 Jahren beim Gastroenterologen wegen eines Magengeschwürs. Bzgl. der Verstopfung konnte der nichts sagen.

Er hatte auch vor Jahren eine Ernährungsberaterin und hat auch einiges umgestellt. Ein paar Sachen aber hält er für Überzogen, Nicht helfend oder er möchte nicht darauf verzichten.

Gesichert ist nur, dass die Zuleitung von der Leber/Galle sich immer wieder verengt und auch entzündet. Dann gibt es Antibiotika und ggf. im Krankenhaus ein Aufdehnen des Bereiches. Ein Stent konnte dort nicht gesetzt werden (wurde probiert).

Das mit der Verstopfung tritt aber auch schnell wieder auf nach so einem Krankenhausaufenthalt, bzw. auch dann, wenn bei Ultraschalluntersuchung festgestellt wird, dass die Zuleitung nicht ganz verschlossen ist.

Ich habe ihm geraten das Essen noch weiter über den Tag zu verteilen. Dazu hat er aber keine Lust und hält dann so einen Vorschlag für Unnötig.
Er habe keine Lust sein Essen über den ganzen Tag zu verteilen..... und das alles OK sei solange er seine Enzymtabletten nimmt zum Essen.

Zuckerverzicht ist auch nicht sein Ding. Auch hier meint er, dass solange er die Enzymtabletten dazu nimmt alles OK sei.

Ich hatte gehofft die eine oder andere Erfahrung/Meinung von anderen Betroffen zu diesem Thema zu bekommen um ihn vielleicht zu einer Änderung/Anpassung überreden zu können.

Ist ein wenig Schwer Ihn zu überzeugen. Schlage ich einen Versuch vor, dann erwartet er innerhalb von 2-3 Tagen einen Erfolg oder er bricht es wieder ab weil es nicht hilft.

Der Hausarzt hat auch schon aufgegeben. Veschreibt ab und zu Antibiotika oder überweist ihn ins Krankenhaus wenn beim Ultraschall eine deutliche Verengung feststellbar ist.

Im Krankenhaus sagen die überhaupt nichts zu den Problemen. Der Arzt wo ihn damals unterm Messer hatte ist auch nicht mehr da.
Betalka16
Beiträge: 133
Registriert: 25. Juni 2022, 10:04
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Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Betalka16 »

Ich schließe mich Keksdose an - ein Besuch bei Gastroenterologen ist sicher sinnvoll.
Und 2 x am Tag Kuchen ist lecker und ich kann das sehr gut nachvollziehen - aber bei Verdauungsproblemen sicher nicht sinnvoll.
Mehr Ballaststoffe in Form von Gemüse, etwas Obst, ist bestimmt hilfreich. Viel Trinken - dünne Schorle, Wasser, Tee, auch Kaffee wenns bekommt. Und vor allem: Bewegung! Alles, was geht.
Auch die Nerven behalten. Wenn man mal einen oder auch zwei Tage nicht 'kann', ist das nicht dramatisch.
Ich spreche aus Erfahrung. ;)
3664645
Beiträge: 567
Registriert: 8. Mai 2018, 12:06

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von 3664645 »

Also ich beglückwünsche ihn für den Appetit, den er hat, aber das ist wirklich zu viel Essen. Das ist es kein Wunder, dass alleine schon bei diesen Essensmengen Verstopfungen die Folge sind. Handtellergroße Mahlzeiten müssten echt ausreichen.

Deine Empfehlung auf kleine Mahlzeiten zu verteilen ist absolut folgerichtig. Also bei den beschriebenen Mengen bräuchte ich einen Chirurgen;-D

Aber was vielleicht eine Argumentationshilfe sein könnte ist, dass er ja zwei Probleme hat, die zusammen kommen: der Enzymmangel und das Gallengangsproblem.

Bei Gallen(gangs)problemen sind Teigwaren, Zucker, Kaffee, Salbeitee, Bittertees, große Mahlzeiten, fettreiche Mahlzeiten einfach ungeeignet. Hier ist es auch egal, ob er mit dem Enzymmanagement gut klar kommt oder nicht. Er hat ein zweifach geschwächtes Verdauungssystem und beides kommt zusammen.
Gela
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Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Gela »

Wichtig bei Verstopfung ist in der Tat viel trinken, viele Ballaststoffe, viel Bewegung. Mir hilft das Abführmittel Movicol.
Manchmal kann auch eine leichte Unterdosierung der Pankreas Enzyme hilfreich sein.
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TomKay
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Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von TomKay »

An Ballaststoffen kann ich gemahlene Flohsamenschalen empfehlen, die weichen den zu festen Stuhl auch auf.
Thorsten1973
Beiträge: 3
Registriert: 1. Mai 2025, 08:05

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Thorsten1973 »

Danke für die vielen Antworten.

Ich konnte ihn jetzt dazu bringen den Zuckerkonsum etwas zu reduzieren. Er isst jetzt weniger Kuchen und seinen Eistee verdünnt er jetzt mit Wasser.
Ganz Verzichten will er nicht. Da hat er auch Angst weiter abzunehmen. Fällt ihm schwer sein Gewicht zu halten, geschweige zuzunehmen.

Auch konnte ich ihn jetzt dazu bewegen seine Mahlzeiten noch etwas zu unterteilen und nicht zuviel auf einmal zu Essen.

Erst wollte er nicht, doch dann habe ich ihn Gefragt was ihm Lieber ist. Die Verstopfungsprobleme oder die Unbequemlichkeit das Essen aufzuteilen und auf zuviel Zucker zu verzichten. Scheint so, als würde er es jetzt zumindest mal probieren wollen.

Bzgl. Bewegung war/ist das Problem, dass er in den letzten Jahren auch noch massive Knieprobleme hatte. Ein Kniegelenk war veschlissen und so war natürlich auch seine Bewegung eingeschränkt. Das wurde jetzt aber vor ein paar Wochen gegen ein Künstliches getauscht und zur Zeit macht er Reha. Sollte das Knie danach völlig OK sein, dann wird er sich auch wieder mehr Bewegen (er hält es eh nicht mehr aus und möchte endlich wieder was machen können).

Bzgl. Movicol werde ich ihn mal Fragen. Er hat ja da schon was im Schrank. Mal schauen ob der Wirkstoff von Movicol auch dabei ist. Wenn nicht, dann wird er es sicherlich ausprobieren.


Bzgl. Flohsamenschalen meinte er, dass er die schon probiert hätte und das habe gar nichts gebracht. Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob er Schalen hatte oder die Samen selbst und wenn Schalen, ob die gemahlen waren. Da hat er auch keine genaue Erinnerung mehr daran. Ich weiß auch nicht, wie und wann er die eingenommen hat.
Aber vielleicht kann ich ihn überreden es noch einmal zu probieren.
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TomKay
Beiträge: 446
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von TomKay »

Bei den Flohsamenschalen ist es am Anfang auch so, dass sie bei einem ungewohnten Darm zu Blähungen führen, d.h. man hat über 2-3 Tage vermehrte Darmwinde. Das gibt sich aber nach ein paar Tagen. Ansonsten gehen auch Chia-Samen. Da sollte man einfach einen Teelöffel unters Essen mischen und die Samen vorher mit einem Mörser zerdrücken.
Kerstin2015
Beiträge: 286
Registriert: 23. August 2019, 08:43

Re: Verstopfung und Abführmittel helfen kaum

Beitrag von Kerstin2015 »

Hi,
Ich habe auch Verstopfung und nehme auch jeden Tag movicol oder Magrogol,bis zu 3 mal am Tag um den Stuhl weich zu machen.Wenn es superschlimm ist ein Einmalklistier(kleine Tube Einlauf) ,echt viel trinken,Bewegung und Zucker reduzieren...und ja auch Kreon ein wenig reduzieren. Und gegen Blähungen,die dann zusammen mit Verstopfung bei mir auftreten, Lefax...
Liebe Grüße Kerstin
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